Riessersees Team nimmt Formen an
Neuer Coach und sieben Einheimische unter Vertrag
Die Bemühungen des SC Riessersee, zum Oberliga-Start eine attraktive Mannschaft aufzubieten, tragen bereits erste Früchte. Insgesamt sieben Spieler, die das Eishockeyspielen in Garmisch-Partenkirchen erlernt haben, wurden von Geschäftsführer Ralph Bader für die kommende Saison verpflichtet. Nach Hub
bi Buchwieser (aus Landshut) kehren auch Michael Raubal, Hubert Schöpf (beide aus Peiting) und Christian ?Butzi? Mayr (aus Crimmitschau) zurück. Daneben wurden drei Talente aus dem eigenen Nachwuchs engagiert: Die Brüder Sebastian und Benedikt Kastner und der U-18-Nationalmannschaftskapitän Anton Saal. Der DNL-Verteidiger tauchte heuer sogar in den Draftlisten der NHL auf.
Mit der Bekanntgabe der erstgenannten drei Spieler wurde auch gleich der neue Coach des SC Riessersee vorgestellt. Es handelt sich um den 121-fachen Nationalspieler Georg Holzmann, der schon in Kempten, Heilbronn, Bad Tölz und Füssen an der Bande stand. Da der "Eisenschorsch", wie er wegen seines harten Einsatzes als Spieler genannt wurde, trotz anderer Angebot die Nähe zum heimatlichen Allgäu vorzog, war er sich mit dem SCR schnell einig. Als Saisonziel wird unisono der Klassenerhalt ausgegeben.
Wegen der Absage des eigentlich designierten Trainers Peter Gailer gab es allerdings einige Verwirrung, teilweise auch Empörung. Diskussionen über die Frage, wie transparent Spielergehälter für den Coach sein müssen, führten zu Kompetenzgerangel und dann wohl zu Überreaktionen auf Seiten Gailers wie auch der Geschäftsführung. Weil man Peter Gailer in den letzten Jahren schließlich viel zu verdanken hatte, bedauerten viele Eishockey-Freunde im Werdenfelser Land das Zerwürfnis. Zum Glück ließen beide Seiten kurze Zeit später durchblicken, dass die Vorgänge nicht überbewertet werden sollten. Ein positives Signal, denn selten sind in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten unter der Zugspitze auf so eine professionelle Art und in dieser Kürze ad acta gelegt worden!
Was die Verpflichtung der Kontingentspieler betrifft, so baut man erneut auf den ehemaligen Riesserseer Murray Heatley, Vater von NHL-Star Dany (Atlanta Thrashers). Wie vor zwei Jahren, als er mit Aaron Fox, Dan Bjornlie und T.J. Guidarelli vier ?no-names? ins Olympia-Eissportzentrum lotste, von denen sich drei als Volltreffer erwiesen, so hofft man auch diesmal wieder auf günstige, aber erfolgshungrige Minor-League-Talente aus den USA. Top-Stürmer Guidarelli wurde dem Traditionsverein via Agentur sogar angeboten, jedoch scheiden sich die Geister noch erheblich an den Gehaltsvorstellungen. Darüber hinaus stehen auch die Namen Thomas und Florian Storf im Raum, die beide in der letzten Saison mithalfen, der Amateurmannschaft den Klassenerhalt zu sichern und die in der Oberliga mit Sicherheit wertvolle Spieler im blauen Trikot sein könnten. Weitere offene Spekulationen um Namen gibt es derzeit nicht beim SC Riessersee, man sondiert in Ruhe den Markt, der dem Vernehmen nach "noch genug hergibt". Bis zum Trainigsbeginn Mitte August soll der Kader dann endgültig stehen.
Nägel mit Köpfen hat man bereits in Sachen Vorbereitungsspiele gemacht: Partien gegen Bad Tölz, Rosenheim, Köln, München und Preussen Berlin sowie eine Turnierteilnahme sind schon vereinbart. Was den Fan besonders freuen dürfte: Am 21.8. steigt das Stadionfest, denn auch solche Traditionen müssen weiterleben...
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