Fred Carroll neuer Trainer in Bad Nauheim
Rote Teufel finden schnell Ersatz für Michael Eckert
Bereits einen Tag nach dem Rücktritt von Michael Eckert als Trainer der Roten Teufel können die Verantwortlichen des Eishockey-Oberligisten einen Nachfolger präsentieren: mit Fred Carroll haben die Kurstädter einen absoluten Fachmann unter Vertrag nehmen können, der zuletzt als Chef-Coach des Zweitligisten ES Weißwasser arbeitete.
Der 44-Jährige Deutsch-Kanadier begann seine Deutschland-Karriere Mitte der 80er Jahre als Verteidiger beim EC Bad Nauheim, mit dem er unter Trainer Ricki Alexander an die Tür zur Bundesliga klopfte. Es folgten Stationen u.a. in Wolfsburg, Timmendorf, Amberg und Leipzig, wo er erstmals als Spieler-Trainer in Personalunion fungierte. Seine überzeugende Arbeit blieb auch höherklassig nicht unbeachtet, so dass er beim ERC Selb erstmals ein Oberliga-Team im Jahr 2002 coachte. Es folgten zwei sehr erfolgreiche Spielzeiten beim SC Mittelrhein-Neuwied, mit dem er 2005 das Oberliga-Playoff-Viertelfinale erreichte. Während der Saison 2005/06 erhielt Carroll beim damaligen Tabellenletzten der zweiten Liga, ES Weißwasser, die Chance, die er zu nutzen wusste und die Lausitzer vor dem Abstieg rettete. Als Resultat erhielt er einen Anschlussvertrag, allerdings mussten die Ostdeutschen den Etat fast halbieren, wodurch am Ende der Erfolg ausblieb. Letztendlich musste Carroll, der vor einigen Jahren noch bei den Assenheim Patriots als Inlinehockeyspieler aktiv war, seinen Stuhl für Thomas Popiesch räumen, der auch heute die Lausitzer trainiert.
Fred Carroll gilt als Trainer, der unkonventionelle Wege geht und sich individuell auf seine Spieler einstellen kann. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen überzeugte er als kommunikativer und sehr moderner Mensch, der genaue Vorstellungen von dem hat, was er bei den Kurstädtern umsetzen möchte. Von den von ihm betreuten Mannschaften forderte er stets 100 Prozent Engagement und Einsatz, und dabei schreckte er auch nicht vor großen Namen zurück, wenn es um personelle Maßnahmen ging. Die Füchse aus Weißwasser übernahm Carroll in einer sportlich ähnlichen Situation wie in Bad Nauheim, und er schaffte es, der gesamten Mannschaft wieder Selbstvertrauen einzuflößen, was am Ende den Ausschlag für den Klassenerhalt gab. Auch seine neuen Spieler äußerten sich positiv über die Verpflichtung des gebürtigen Kanadiers, der zuletzt in Hannover wohnte und dort u.a. im Nachwuchsbereich der Indians arbeitete. Im vergangenen Jahr assistierte Fred Carroll Nationaltrainer Uwe Krupp bei einem Nachwuchslehrgang in Füssen, was ein weiteres Indiz dafür ist, wie seine Arbeit in ganz Deutschland anerkannt wird.
Carroll wird heute Abend das erste Mal mit seiner neuen Mannschaft trainieren (ab 18.55 Uhr) und im Anschluss eine Team-Sitzung abhalten, um sich gegenseitig kennenzulernen. Bis zu seinem ersten Spiel am Freitag in Deggendorf bleiben ihm demnach fünf Trainingseinheiten, um sich ein Bild vom Team zu machen. &
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