EHC Klostersee: Verdiente Niederlage in Schweinfurt
Überragender Spieler bei den Unterfranken war Sergej Wassmiller
Eine am Ende verdiente 4:6-Niederlage kassierte der EHC Klostersee am Freitag abend bei den Schweinfurt Mighty Dogs. Die Hausherren waren über die gesamte Spielzeit gesehen die überlegene Mannschaft. Überragender Spieler bei den Unterfranken war Sergej Wassmiller, der gleich drei Treffer in Folge er
zielte. Beim EHC konnte Michal Porak mit zwei Treffern und einem Assist überzeugen. "In Schweinfurt kann man verlieren", hakte Grafings Coach Jiri Neubauer die Niederlage relativ schnell ab. Schuldlos daran war Keeper Florian Hochhäuser, der bei den Toren ohne Chance war und hielt, was zu halten war.
Freilich, ein wenig ärgerlich war es schon, dass sich seine Schützlinge nach einer 2:0-Führung vor 1600 Fans im Icedome noch die Butter vom Brot nehmen ließen. Hätten Michal Porak, Marcus Kerti (Pfosten) oder Jiri Beranek knapp vor Ende des ersten Drittels eine ihrer hochkarätigen Gelegenheiten zum 3:1 genutzt, dann hätte die insgesamt flotte Partie auch einen anderen Ausgang nehmen können.
Ähnlich wie in Dresden begannen die Gäste vom Anfangsbully weg sehr konzentriert. Gleich das erste Überzahlspiel nutzte Michal Porak nach 2:38 gespielten Minuten zum 0:1. Nach einer wunderschönen Passstaffette über Petr Zajonc und Jiri Beranek brauchte er die Kelle vor dem leeren Tor nur noch hinzuhalten. Ähnlich das 0:2 in der 11. Minute, wieder in Überzahl. Diesmal war Zajonc der Nutznießer der exzellenten Vorbereitung durch Beranek und Porak.
Von den verrückten Hunden war bis dato überhaupt nichts zu sehen. Lediglich die Schweinfurter Fans haderten mit dem Gegner und Referee Deibler: Martin Sauter sah sich üblen Beschimpfungen ausgesetzt, dem Mann mit der Pfeife warfen sie kleinliche Regelauslegung vor. Als Joe Wieser nach einem Foul an Wassmiller als erster EHCler in der 18. Minute in die Kühlbox wanderte, machte Mikhail Nemirovskiy das 1:2 aus kurzer Distanz perfekt. Danach scheiterten Kerti mit einem Postenschuss, Porak mit einem Solo in Unterzahl und Beranek freistehend vor ERV-Keeper Wilhelm.
Dies sollte sich im zweiten Durchgang rächen. Die verrückten Hunde gewannen mehr und mehr die Oberhand. Ein Fünf-Minuten-Überzahlspiel der Rotweißen, dem ein Stockschlag von Görlitz an Porak und eine Spieldauerdiszi für jenen vorausging, blieb ungenutzt. Im Gegenteil: Thomas Mittermeier und Florian Faradi holten sich jeweils Zwei-Minuten-Strafen ab und es ergab sich eine 4:3-Überzahl für den ERV.
Als Mittermeier wieder zurückkehrte, war es soweit: McKinley erzielte den Ausgleich, es lief die 30. Minute. Nun drängten die Pasanan-Schützlinge auf die Führung, die schließlich Wassmiller in Überzahl in der 39. Minute auch gelang. Mit Ertönen der Pausensirene aber machte Porak das 3:3, als sich Sicorschi auf dem linken Flügel hervorragend durchgetankt hatte.
Im Schlussabschnitt brachen beim EHC, der Verteidiger Bernd Rische schmerzlich vermisste, die Dämme.
Zweimal Wassmiller (45., 53.) und einmal Miller (57.) machten das 6:3 perfekt. Immerhin verkürzte Marcus Kerti in Überzahl noch auf 4:6 (58.). Schöne Geste der Mannschaft nach dem Spiel: Sie bedankte sich nach der Partie beim treuen, mitgereisten Anhang. Der und das Team reisten mit der Erkenntnis nach Hause, dass man mit 13 einheimischen Spielern gegen die ausgebuffte Schweinfurter Profi-Truppe (zehn Spieler, die das Eishockeyspielen im Ausland erlernten) auch in dieser Saison wieder mithalten kann. Leider hat es diesmal (noch) nicht zum Sieg gereicht.
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