"Das Ziel heißt DEL2"
Interview mit Halles Sören Sturm
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Sören Sturm. Foto: Ivo Jaschick.
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Interview
Sören Sturm wechselte im Januar aus Kaufbeuren (DEL2) nach Halle. Mit seiner Verpflichtung untermauerten die Saale Bulls ihre Aufstiegsambitionen. Nach dem 2:1 Erfolg in Herne sprach er mit Ivo Jaschick:
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg - er war sehr schwer erkämpft! Die "Miners" haben Ihnen das Leben sehr schwer gemacht!
Das kann man auch an den letzten Spielen sehen - es gibt keine leichten, einfachen Spiele. Die letzte Partie gegen Herne haben wir zuhause knapp verloren! Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass sie gegen bessere Mannschaften auch besser spielen, wenn man nur auf die Ergebnisse schaut. Bei uns fehlen zudem noch drei Leistungsträger, was sich dann auch schon auf dem Eis ein bisschen bemerkbar macht. Aber das zeigt auch, was für eine Moral doch in unserer Mannschaft steckt, dass wir uns trotzdem "zusammenraufen" und auch so Sachen, wie das eigentlich irreguläre Gegentor, was wir im Nachhinein festgestellt haben, wegstecken. Wir haben uns gesagt: Wir machen das 2:1 - haben es auch gemacht und schließlich auch über die Zeit gebracht - auch mit der Hilfe von "Urbi" (Goalie Jakub Urbisch)!
Wie haben Sie denn das Spiel gesehen?
Wie schon gesagt, war es eine hart umkämpfte Partie! Es ist eigentlich auch sehr schwierig, dass manche Spiele mit einem Drei-Mann-System gepfiffen werden, wie auch schon gegen Hannover. Für die drei Schiedsrichter ist es schon schwierig, die Kleinigkeiten zu sehen und dann entsteht halt eine gewisse Unruhe! Klar, ist das auch der Pandemie geschuldet - es sollen weniger Leute auf dem Eis sein! Aber jetzt sind ja wieder Zuschauer zugelassen, da sollte man den vierten Unparteiischen auch wieder dazu holen! Zwar bin ich nicht derjenige, der das zu entscheiden hat, aber als Spieler würde ich schon für einen vierten plädieren!
Sie, DEL erfahren, kamen aus der zweiten Liga (Kaufbeuren) nach Halle - der Verein rüstet immer weiter auf! Wo soll das hinführen?
Ich denke, die Nord-Meisterschaft, als Zwischenetappe, steht ganz klar im Fokus - und wenn wir so weiterspielen, werden wir diese auch erreichen. Danach steht der Vergleich um den Aufstieg in die DEL2 - das eigentliche Ziel - mit dem Südmeister an. Das wird jedenfalls sehr schwer - es ist, glaube ich, schon lange kein Meister aus dem Norden mehr aufgestiegen! Vielleicht schaffen wir es ja in diesem Jahr!
In wem sehen Sie noch den größten Konkurrenten auf dem Weg zur Nordmeisterschaft? Ihre Mannschaft, die Saale Bulls Halle, scheint in dieser Saison der Überflieger zu sein!
Ohne überheblich zu klingen, glaube ich, dass wir selber unser größter Gegner sind. Nicht, dass wir denken, dass wir etwas Besseres sind! Unsere Tugenden, unsere Philosophie, sind harte, ehrliche Arbeit, für einander einstehen, sich in die Schüsse reinschmeißen, bis zum Umfallen zu ackern, versuchen dem Torwart hinten so wenig Arbeit, wie eben möglich, zu geben - das alles braucht man, um auch enge Spiele zu gewinnen! Klar, Niederlagen wird es immer mal geben - aber im Moment passt der Spruch, dass wir uns nur selbst schlagen können!
Sie haben heute Ihr siebtes Spiel für die Bulls gemacht - wie würden Sie Ihr Team beschreiben?
Wir sind ein Team, das gemeinsam durch dick und dünn geht. Egal, ob vorne oder hinten, wir sind überall sehr gut besetzt. Auch auf unsere Torhüter (Sebastian Albrecht, Jakub Urbisch, Eric Steffen) ist Verlass, egal wer von den dreien im Tor steht, sie stellen immer noch eine schwer zu überwindende Hürde dar. Heute war es halt Urbi, der Fehler seiner Vorderleute ausgebügelt hat. Diese knappen Ergebnisse zeugen natürlich auch von einer intakten Moral. - Spielen wir so weiter, wird uns die Nordmeisterschaft keiner mehr nehmen.
Danke und viel Erfolg bei Ihren Aufstiegsambitionen!
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