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Schwenninger Wild Wings 01.10.2005, 02:39

Wild Wings gewinnen gegen Essen 6:2  

Whitecotton Spieler des Abends

Schwenningen/ca. Die Schwenninger Wild Wings haben die Essener Moskitos souverän mit 6:2 geschlagen und damit den Anschluss an die Playoffplätze gehalten. Vor 2574 Zuschauern trafen Wayne Hynes zweimal, Paul Dyck, Steve Junker und Markus Koch einmal. Als Spieler des Abends wurde Dustin Whitecotton von den Fans auserkoren, auch Trainer Bullard zollte dem auffälligsten Spieler auf dem Eis seinen Respekt. Mit einem Tor und 3 Assists hat er sich diesen auch redlich verdient. Die SERC Wild Wings überzeugten durch eine starke Defensivleistung und ein schnelles Umschalten von Verteidigung auf Angriff. Zudem wurde im Sturm die Chancenverwertung gegenüber den bisherigen Saisonspielen deutlich verbessert, wenngleich da noch ein wenig Potential nach oben übrig ist.

Die Schwenninger Fans zeigten sich vor dem Anpfiff wieder originell, als sie ein Transparent mit der Aufschrift "Welcome home Moskitos Essen" in die Höhe hielten. Eine Anspielung auf die zahlreichen ehemaligen Schwenninger Spieler in Reihen der Moskitos. Ob es daran lag, dass die Wild Wings bereits nach 31 Sekunden jubeln konnten? Steve Junker netzte bereits mit dem ersten Angriff ein. Ex-Schwan Ben Storey schaute seelenruhig zu, als sich Dustin Whitecotton und Dusan Frosch den Puck hinter dem Essener Tor hin und her spielten. Ein Paukenschlag mit Wachmachereffekt, denn die Schwenninger setzten direkt nach und setzten die Moskitos unter Druck und weckten die Stimmung auf den Rängen. Als gleich zwei Moskitos auf der Strafbank schmorten, darunter Ben Storey, erzielte Wayne Hynes das 2:0 (7.). Von den als Geheimfavoriten eingestuften Essenern war bislang nichts zusehen. Ein Verdienst des bis dahin sehr guten Schwenninger Fore-Checkings. In der 11. Minute wieder eine 5:3-Situation für die dominant auftretenden Schwenninger. Diese Situation überstanden die Moskitos mit viel Glück und einem guten Torwart-Neuzugang Eric Raymond schadlos. Schwenningen lies allerdings nicht locker und checkte mit zwei Mann vor, womit die Essener gar nicht zurecht kamen. Ein tolle Kombination über Martin Hoffmann und Robert Grabein schloss der Mann des Abends, Dustin Whitecotton in der 14. Minute mit dem sehenswerten 3:0 ab. Essen war völlig desolat und Coach Toni Krinner nahm 30 Sekunden Auszeit um seine Jungs neu zu sortieren.

Gleich darauf kam es zu einer zweifachen Überzahl für die Moskitos. Und die ging lange, da Waynes Hynes wegen eines angeblichen Stockchecks ebenfalls für zwei Minuten auf das Sünderbänkchen wanderte. Das nutzten die Essener in der 17. Minute zum 1:3-Anschluss durch Patrick Vozar. Und weiter ging das Rausschicken der Schwenninger Spieler, denn Bradley Bergen erhielt ebenfalls zwei Minuten wegen hohen Stocks, was der Schiedsrichter Huber als einziger im Stadion gesehen haben dürfte. Prompt das 2:3 durch Eric Houde. Noch bitterer, da der Puck vorher das Fangnetz hinter dem Tor berührt hatte, also eine klare Fehlentscheidung. So ging es in die Kabinen.

Essen kam deutlich wacher aus der Kabine als im ersten Durchgang und konnte die ersten Angriffe bei numerischer Ausgeglichenheit fahren. Erstaunlicherweise durfte Essens Carsten Gosdeck ohne Helm weiterspielen, was Sana Hassan im ersten Drittel noch verboten wurde. Das Spiel wurde nun deutlich ausgeglichener, die Essener witterten ihre Chance und erarbeiteten sich mehr Spielanteile. In der achten Spielminute des 2. Drittels Überzahl der SERC Wild Wings, doch Robert Brezina verfehlte das Tor nur um Zentimeter. Essen übernahm nun kurzzeitig das Zepter auf dem Eis, ohne jedoch daraus Kapital zu schlagen. Ab der 34. Spielminute erwachten die Gastgeber wieder. Folgerichtig das 4:2 durch Paul Dyck auf Zuspiel von Dustin Whitecotton, sein erstes Tor für seinen neuen Verein. Und diesmal setzten die Schwäne nach. Sekunden später scheiterte Karsten Schulz nur knapp. In der 36. Minute beinahe das 5:2, aber Schiri Huber sah, dass der Puck noch nicht die Linie überquert hatte. Dafür musste im Anschluss Raubal wegen hohem Stock die Kühlbox aufsuchen und Schwenningen agierte daher mit 5:3 Spieler auf den Eis. Robert Brezina zielte zu genau und traf exakt das Lattenkreuz. Die Schwenninger drängten auf die Vorentscheidung. Allen voran Dustin Whitecotton und Dusan Frosch, die mit ihrer schnellen und quirligen Spielweise die Essener Abwehr öfters in Verlegenheit brachten. 32 Sekunden vor der Pausensirene hatte Karsten Schulz Pech, als er mit seinem Schuss nur den Pfosten traf. Das 4:2 war zur Pause verdient.

Im letzten Drittel wollten die Neckarschwaben nichts mehr anbrennen lassen. In der 45. Spielminute die erst Chance für die Wild Wings, aber Dusan Frosch scheiterte am starken Gästetorhüter Raymond, der die Essener vor größerem Schaden bewahren konnte. Die Schwenninger standen nun in der Hintermannschaft deutlich besser und Torwart Rostislav Haas strahlte zudem die nötige Ruhe aus. Jetzt kam Schiedsrichter Huber wieder zu seinem Pfeifkonzert, als er nacheinander Sana Hassan und Robert Brezina auf die Strafbank schickte. Doch Essen konnte die doppelte Überzahl nicht nutzen und dezimierte sich nach einer Minute selber. In der Folgezeit verlegten sich die Schwenninger Wild Wings auf die Spielkontrolle und gelegentliche Konter. Das klappte so gut, dass eigentlich keine Gefahr bestand, dass das Match noch aus der Hand gegeben würde. In der 57. Minute fing Wayne Hynes den Puck ab und hämmerte die Hartgummischeide zum 5:2 per Schlagschuss unhaltbar für Raymond und sehr zur Freude der gutaufgelegten Fans ins Netz. Den Endstand besorgte Verteidiger Markus Koch 2 Minuten vor Schluss mit einem Schlagschuss durch Freund und Feind hindurch. Schwenningen gewinnt somit das auch das dritte von drei Heimspielen in der neuen Saison.

Fazit: Es war ein gutes, wenn auch nicht spektakuläres Match. Die SERC Wild Wings drückten, ohne jedoch die Abwehr zu entblösen. Als Trainer Mike Bullard die Reihen eins und zwei wieder umstellte, setzte der zweite Sturm mit Robert Brezina, Dustin Whitecotton und Dusan Frosch die Gäste aus dem Ruhrgebiet unter Druck, bildete die beste Reihe auf dem Eis. Aber auch die anderen Formationen hatten den Gegner eigentlich jederzeit im Griff.
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