Tabellenführer Straubing stolpert in Bremerhaven
Klasseleistung von Pinguine Goalie Greg Gardner
Ein Kompliment der besonderen Art erhielt am heutigen Abend Bremerhavens Schlußmann Greg Gardner von Straubings Trainer Danny Naud: "Greg Gardner hat uns heute einige Tore gestohlen!", meinte der Coach der Tigers auf der anschließenden Pressekonferenz. Aber nicht nur Gardner hatte heute einen seiner "Sahnetage" erwischt. Die gesamte Mannschaft der Seestädter lieferte in einer über weite Strecken hochdramatischen Partie eine Klasseleistung ab
und durfte sich am Ende über einen "glücklich verdienten" 3:2 (1:1/1:1/1:0) freuen.
Straubing, die nach umstrittenen Strafzeiten ab der 56. Minute sogar für über eine Minute mit zwei Spielern mehr auf dem Eis standen hatte es letztlich nicht verstanden diesen Vorteil für sich zu nutzen und musste bei eigener Überzahl sogar den spielentscheidenden Treffer akzeptieren.
Über mangelnde Dramatik und Action brauchten sich die knapp 1600 Zuschauer am heutigen Abend im ersten Abschnitt nicht zu beklagen. In einem auf von beiden Mannschaften auf sehr hohen Niveau geführten Eishockeyspiel war es in der 4. Minute Straubings Endrass, der die erste gute Gelegenheit für die Gäste nicht nutzen konnte. Überhaupt, zu Beginn der Partie war der Tabellenführer von der Donau das klar spielbestimmende Team, das sich immer wieder gute Gelegenheiten vor dem Tor der Seestädter erarbeiten konnte. Folglich war das 0:1 der Gäste durch Endrass in der 6. Minute dann auch als durchaus verdient zu bezeichnen. Dieses Tor schien die Draisaitl Schützlinge aber erst richtig wach gerüttelt zu haben. Juhasz , Kraft, Janzen und Schmidt waren es, die von der 7. bis zur 8. Minute eine Reihe hochkarätiger Chancen nicht nutzen konnten. Nach einer Strafzeit gegen Straubings Lehner war es dann Dan Del Monte, der mit einem unhaltbar abgefälschten Schuss in der 15. Minute den Gleichstand herstellen konnte. Die Pinguine blieben nun weiter am Drücker und hatten durch Juhasz und Janzen zwei weitere tolle Chancen, die Bales jedoch mit Glück und Geschick zunichte machen konnte. So war im Rückblick auf die ersten zwanzig Minuten das zu diesem Zeitpunkt feststehende Remis aus Sicht der Hausherren als hochverdient zu bezeichnen.
Was für ein Spiel auch im Mitteldrittel, das der REV zunächst in Überzahl beginnen durfte, weil Lehner noch eine zweiminütige Strafe absitzen musste. Nachdem der REV trotz einiger guter Angriffe diesen Vorteil nicht für sich nutzen konnte, war es Elfring, der in der 24. Minute eine wirklich 1000%ige Chance verstreichen ließ, als er völlig freistehend den Puck nicht an Gardner vorbei ins Netz der Seestädter befördern konnte. Aufregung auch in der 26. Minute, als Gardner nach einem Zusammenprall mit Hausmanninger zunächst auf dem Eis liegen blieb, danach aber weiterspielen konnte. Pech dann für Gyori, als dessen Schlagschuß von Bales überaus glücklich mit der Schulter noch abgewehrt werden konnte. Die nächste Chance dann wieder für die Gäubodenstädter, doch Endrass konnte Gardner nicht überlisten. Verzweiflung auf den Rängen, als Schmidt und Janzen nach einer weiteren Riesenchance leer ausgingen und dann mit ansehen mussten, wie im Gegenzug Norman Batherson das 2:1 für die Donaustädter markierte. Doch die Pinguine gaben nicht auf und fighteten zurück. Hatte in der 36. Minute Streu noch Pech, als sein Rückhandschuß knapp das Ziel verfehlte, durften die Fans in der 37. Minute umso lauter jubeln, als Boon auf Vorlage von Hackert unhaltbar zum erneuten Ausgleich einsenden konnte. Den Schlusspunkt des Mittelabschnitts setzte dann Endrass, doch dessen Schuss konnte Gardner gerade noch mit der Schlittschuhspitze um den Pfosten lenken. Aufatmen auf den Rängen und auf der Bank des REV und zufriedener Beifall, als sich beide Mannschaften nach vierzig Minuten zum zweiten Pausentee verabschiedeten.
Kaum zu glauben, aber selbst im Schlussdrittel wussten sich beide Mannschaften noch einmal zu steigern und unterhielten die Zuschauer auf den Rängen mit einer Eishockeypartie, die zumindest für Herzkranke als hochgefährdent eingestuft werden musste. In der 41. Minute war es Radek Krestan, der knapp an Bales scheiterte. Danach hatten Schönmoser und Trew die Entscheidung auf dem Schläger, mussten sich aber erneut der Klasse eines Greg Gardners ergeben. Nachdem Streus Schuß an der Torlinie entlang schlitterte und Gyori freistehend vergab, schienen nach zwei Strafzeiten und der damit verbundenen 3/5 Unterzahl die Würfel zu Gunsten der Niederbayern gefallen. Doch weit gefehlt. Die Mannschaft gab im wahrsten Sinne des Wortes ihr "letztes Hemd" und wurde in der 58. Minute durchs Streus "Shorthander", den Dan Del Monte in unnachahmlicher Art und Weise vorbereitet hatte, für ihre Mühen belohnt. Mit dem Schlußpfiff lagen sich Fans und Spieler in den Armen.
|