Niederlage gegen Kaufbeuren nur Nebensache
Ära Krinner beendet - Spielerwechsel dementiert
Für die meisten Fans war die 2:4 Niederlage gegen Kaufbeuren nur noch Nebensache. Über die erneut schwache Vorstellung wurde kaum ein Wort verloren. Heftigste Diskussionen über mögliche Spielerwechsel, Dubé nach Lausanne und Sheptak nach Oslo die bereits Vollzug gemeldet haben, gar das Aus der Moskitos waren den Fans wichtiger. Nach dem Spiel beendete Präsident Thomas Schiemann alle Spekulationen und stellte klar: "Die Spieler haben gültige Verträge und werden sie auch erfüllen", einzig Marcel Juhasz lässt man nach dem Willen der Scorpions Hannover nach Straubing ziehen.
Gleich nach den Wechseldementis gab Schiemann die Trennung von Ex-Trainer Anton Krinner bekannt. "Er ist ein Vollbluttrainer und will wieder als Coach an der Bande arbeiten. Er hat ein gut dotiertes Angebot vorliegen", so Schiemann. Damit ist die Ära Krinner am Westbahnhof endgültig beendet und die sportliche Verantwortlichkeit liegt nun ganz in den Händen von Jari Pasanen. Der hat aber kaum Alternativen und muss nun mit etlichen Fehlgriffen seines Vorgängers klarkommen. "Es ist kaum Selbstvertrauen da, das Team wirkt regelrecht eingeschüchtert", so der deprimierte Coach nach der erneut schwach, gar harmlosen Vorstellung gegen Kaufbeuren.
Da half auch die Führung durch Jason Deleurme nicht. Erneut ein Treffer in eigener Überzahl, erneut ein fast gleicher Fehler wie in der Woche zuvor von Vozar brachte den frühen Einbruch im Moskitospiel. Bei 2-facher Unterzahl kassierte man noch im ersten Drittel das 1:2. Nichts wollte mehr gelingen, nur Raymond stemmte sich gegen eine höhere Niederlage. Ihm war es zu verdanken, dass nur Grandmaitre im 2.Drittel traf und auf 1:3 erhöhte, allerdings erneut bei Essener Überzahl!.
Spielerisch lief zwar kaum etwas, aber aufgeben wollten die Moskitos auch nicht. "Kämpfen bis zur letzten Minute ist das wenigste was ich vom Team verlangen kann", so Pasanen. Tatsächlich schaffte man den Anschluss durch Vozar gut 5 Minuten vor dem Ende. Kaum war die Hoffnung auf Punkte da, war sie auch schon wieder weg. Deschenes machte alleine vor Raymond nur Sekunden später alles klar.
Mit der neuen Regelauslegung hatten in diesem Spiel alle zu kämpfen. Die meisten Zuschauer, wie auch die Aktiven hatten noch nie ein Spiel mit der Auslegung "Zero-Tolerance" gesehen. Den Trainern der Teams hatte Schiedsrichter Franz schon vor dem Spiel angekündigt: "Es wirkt wohl ein komisches Spiel werden!" Man wird sehen, wie sich die Auslegung entwickeln wird. Spieler, Trainer und Schiedsrichter müssen sich anpassen und einstellen. Das wird seine Zeit in Anspruch nehmen und bei der Qualität vieler Spieler aber auch Schiedsrichter, wird das in den unteren Ligen wohl etwas länger dauern. Franz selber zeigte aber auch im Laufe des Spiel die Gefahren dieser Auslegung, als er phasenweise nicht mehr zwischen Foulspiel und regulärer, erlaubter Aktion unterscheiden konnte und im Zweifel lieber den Arm hob. Erstmal von allen akzeptiert und umgesetzt, wird das Spiel sauberer, schneller und dadurch auch interessanter werden.
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