Ersatzgeschwächte Kannibalen gewinnen in Tölz
Löwen Coach Obresa dennoch zufrieden
Mit einem zwar glücklichen, aber nicht unverdienten 3:2(1:0, 1:2, 1:0)-Erfolg gelang ersatzgeschwächten Cannibals ein wichtiger Sieg in Bad Tölz. Der entscheidende Treffer von Alexander Feistl gelang 2 ½ Minuten vor Spielende.
Es war nicht nur das Spiel zweier Mannschaften, die bei einem Sieg der Tölzer im Tabellenmittelfeld enger zusammengerückt wären. Es war auch das Duell Niederbayern gegen Oberbayern, was für eine für Tölzer Verhältnisse glanzvolle Kulisse von 2100 Zuschauern sorgte.
Diese sahen eine Heimmannschaft, die diszipliniert und engagiert zu Werke ging. "Mein einziger Kritikpunkt ist, dass wir im ersten Drittel zu leger vor dem Tor waren, da hat der letzte Biss gefehlt" zeigte sich Tölz-Coach Peter Obresa nach dem Spiel entspannt. "Aber wir sind zweimal zurückgekommen und haben bis zum Schluss solide mitgespielt. Unsere vierte Reihe war heute überragend, dafür fiel die zweite Reihe ab"
Bei Landshut herrschte ob der Personalprobleme die Devise Safety-First. Deshalb fiel das Fazit von Oberkannibale Englbrecht auch positiv aus: "Ich bin sehr froh über die drei Punkte, damit habe ich gegen Ende eigentlich schon nicht mehr gerechnet". Weniger gut zu sprechen war er offenbar auf Stammtorwart Nolan McDonald, der sich kurzfristig zu den Verletzten noch hinzugesellt hatte: "Wenn er wirklich hätte spielen wollen, dann hätte er sich ne Spritze geben lassen und dann wäre es auch gegangen. Aber er ist halt sehr sensibel" kommentierte der Landshuter Coach mit leicht giftigem Unterton den Ausfall. Vertreter Sebastian Vogl nutzte jedoch die sich ihm bietende Chance, erhielt dafür auch das verdiente Lob von Englbrecht.
Landshut ging mit einer sehr defensiven Ausrichtung ins Spiel und hoffte auf Konter und eine gute Chancenverwertung. Dies gelang besonders im ersten Drittel, als mit Thomas Daffner 1:0 (6. Min) die Effizienz in Richtung 100% tendierte.
Die Bemühungen der Tölzer wurden erst in der 36.Minute durch Christopher St. Croix belohnt, gegen dessen Schuss Vogl im Landshuter Tor chancenlos war. Über diesen Ausgleich konnten sich die Einheimischen aber nur knapp 70 Sekunden freuen, als die Gäste wieder in Führung gingen. Erneut war es Daffner, der für die Niederbayern traf (38. Min).
Einer ausgenutzten Überzahlsituation hatten es die Löwen zu verdanken, dass sie in die zweite Drittelpause nicht ebenfalls mit einem Rückstand mussten. Knapp zehn Sekunden vor der Pausensirene traf Rod Stevens zum 2:2.
Eine Powerplaysituation schien Mitte des letzten Drittels auch die gefährlichste Situation für die Gastgeber zu sein. Fast eineinhalb Minuten galt es, eine 3:4-Situation zu überstehen. Dies gelang, was nicht nur Coach Obresa Hoffnungen auf zumindest einen Punkt zum Spielende machte. Das bittere Ende ist jedoch bekannt, wie aus dem Nichts gelang Alexander Feistl noch der späte Siegtreffer innerhalb der regulären Spielzeit.
"Man hat sehen können, dass wir auf dem richtigen Weg sind" sah Obresa optimistisch in die Zukunft. Zwar habe es heute nicht zu Punkten gereicht, aber "das ist Hockey. Wir müssen hart arbeiten, dann holen wir auch diese Punkte." Ein Satz, der in seiner Einfachheit wie eine Platitüde klingt ? wären da nicht immer wieder diese Beispiele, die die Richtigkeit dieser Aussage belegen.
Bleibt zu hoffen, dass die Tölzer Fans die Arbeit ihres neuen Trainers und der Mannschaft mit ihrem Zuspruch würdigen und es nicht nur von den nackten Ergbenissen abhängig, ob sie das Team insbesondere in der heimischen Hacker-Pschorr-Arena zahlreich und stimmungsvoll unterstützen.
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