Bremerhaven dreht Spiel in 13 Sekunden
Wild Wings können Pinguin-Serie nicht stoppen
Bremerhaven. Was für ein Eishockeyfest am Wilhelm Kaisen Platz! Über 1800 Zuschauer erlebten am heutigen Abend eine weitere REV - Gala, in der die Schützlinge von Trainer Peter Draisaitl den hohen Favoriten aus dem Schwarzwald erneut die Punkte stahl. Mit 5:2 (0:2/3:0/2:0) konnten die Pinguine am En
de einer hochklassigen Partie nach sechzig Minuten unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer das Eis verlassen. Nachdem der REV über vierzig Minuten die klar bessere Mannschaft war, musste in der anschließenden Pressekonferenz auch "Spaßvogel" Mike Bullard den Sieg der Gastgeber als absolut verdient kommentieren.
Mit einem mehr als unnötigen 0:2 Rückstand verabschiedeten sich nach den ersten zwanzig Minuten die Schützlinge von Trainer Peter Draisaitl zum ersten Pausentee. Mac Neill in der 11. Minute und in der 20. Minute hatte dafür gesorgt, dass die Seestädter trotz besserer Chancen diesen Rückstand in Kauf nehmen mussten. War das 0:1 noch zu akzeptieren, da die "Wild Wings" diesen Treffer in Überzahl markiert hatten, so war das 0:2 hingegen mehr als ärgerlich, resultierte dieser Treffer doch aus einem unnötigen Querpass in der neutralen Zone. Dabei hatten die Pinguine die größeren Spielanteile und natürlich auch die besseren Chancen. Bereits in der 1. Minute war es Moborg, der einen Pass von Boon nicht verwerten konnte. Danach haderten Pyka und Janzen nach einer Riesenchance mit Fortuna und auch Marian Dejdar war das Glück nicht hold, als dieser in der 4. Minute an Haas scheiterte. Nach einer Strafzeit gegen Ron Pasco war es Jim Baxter (4.), der denkbar knapp das Ziel verfehlte. Gute Chancen für die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt des Spiels lediglich durch Stramkowski (8.), der einschußbereit den Puck verpasste und Hassan zu verbuchen, als dieser in der 9. Minute nicht vom Puck zu trennen war. Auch nach dem 0:1 Rückstand hätte Hackert in der 11. Minute fast postwendend den Ausgleich geschafft, doch auch ihm blieb der Jubel verwehrt. Kurios eine Szene in der 13. Minute, als Stephan Kraft auf dem Weg zum Wechsel, Schwenningens Daniel Nowak durch die bereits geöffnete Spielertür auf die Bank der Seestädter beförderte. Die größte Chance dann allerdings für Radek Krestan, als dieser in der 14. Minute frei auf Haas zu lief, den Puck aber ebenfalls nicht einnetzen konnte. Nachdem Dejdar in der 17. Minute mit zwei kurz hintereinander abgesetzten "Salven" ebenfalls nicht treffen konnte, mussten sich die Pinguine in der Schlussphase den bereits geschilderten unnötigen zweiten Treffer gefallen lassen.
Höchst motiviert betraten die Draisaitl Schützlinge zu Beginn des Mittelabschnitts das Eis und setzten nun alles daran, das gewohnt starke zweite Drittel zu ihren Gunsten zu nutzen. Ein Vorhaben, welches nach anfänglichen Schwierigkeiten dann auch bestens in die Tat umgesetzt werden konnte. Zunächst waren es die Gäste, die nach einer Strafzeit gegen Gardner mächtig für Druck sorgten. Doch trotz starker Überzahl der Wild Wings ließen sich die Pinguine nicht überlisten. Dennoch, die Bullard-Boys hatten sich nun fest im Drittel der Seestädter eingenistet und es dauerte bis zur 25. Minute, ehe sich dieser Zustand ändern sollte. Unglaublicher Jubel hallte durch das Rund des Bremerhavener Eisstadions, als Boon und Krestan in der 26. Minute binnen Sekunden mit einem klassischen Doppelschlag den Gleichstand herstellen konnten. Doch auch die nun wütenden "Schwäne" versteckten sich nicht und schlugen kräftig mit den Flügeln. Schulz (28.) und Storey (31.) konnten dabei gute Gelegenheiten nicht nutzen. Eine weitere sehr gute Gelegenheit hatte dann aber auch Axel Hackert, als er in der 35. Minute auf Zuspiel von Krestan eine fast 100%ige Chance nicht nutzte. Fast hätte Brad Bergen dies in der 38. Minute bestraft, doch Gardner war auf seinem Posten. Auf seinem Posten war dann aber auch Dan Del Monte, als er in der 39. Minute in einer mehr als undurchsichtigen Situation vor dem Tor der Wild Wings einen Pass von Streu zum Führungstreffer verwandeln konnte. Fast hätte eben dieser Streu dann zwei Sekunden vor Ende des Drittels auch noch den vierten Treffer geschossen, doch dieser wäre dann aus Schwenninger Sicht vielleicht doch "des Guten" zu viel gewesen.
Zu Beginn des Schlussdrittels war es der am heutigen Abend groß aufspielende Peter Boon, der bereits in der 42. Minute durch seinen Treffer zum 4:2 für eine erste Vorentscheidung sorgen konnte. Am langen Pfosten stehend konnte er einen brillanten Pass von Dan Del Monte einlochen. Bei diesem Treffer sah die Abwehr der Schwarzwälder alles andere als glücklich aus. So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass der sichtlich genervte Hugo Haas nach diesem Treffer seinen Platz für Thomas Ower räumte. In Folge kamen dann aber wieder die Gäste besser ins Spiel und forderten in der 50. Minute nach Schüssen von Bergen und Pasco von Greg Gardner zwei Weltklasse Saves. Doch auch der REV versteckte sich nicht und kam seinerseits durch Marijan Dejdar in der 55. Minute zu einer weiteren Großchance, die Peter Boon hervorragend vorbereitet hatte. Den Schlusspunkt unter eine farbenprächtige Partie setzte in der 59. Minute Topscorer Dan Del Monte mit seinem Treffer zum 5:2 Endstand.
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