Wolfsburg in Berlin unter Wert geschlagen

Walker rettet Eisbären-Sieg mit "empty-net" Tor

Das hatten sich die Eisbären so gedacht: "Schnell noch die letzten Punkte einfahren und dann kann das besinnliche Weihnachtsfest beginnen". Doch die Grizzly Adams Wolfsburg waren an diesem 4. Adventssonntag nicht nach Berlin gekommen, um Geschenke wortlos unter den Baum zu legen. Die Krinner-Truppe präsentierte sich nach dem 7:4-Sieg gegen Meister Mannheim vom Freitag auch in Berlin beim Tabellenführer stark.

Vor 4.695 Fans im wieder ausverkauften "Wellblechpalast" kam im Dress der Eisbären neben dem am Freitag großartigen Elia Ostwald mit Daniel Weiß ein weiterer hoch talentierter Nachwuchsakteur zum ersten DEL-Saison-Einsatz. Von Beginn an ging es recht temporeich zur Sache und zur Verwunderung der Eisbären-Verteidigung spielten auch die Grizzly Adams gleich munter mit. Den ersten Treffer landeten allerdings die Hausherren. Alexander Weiß netzte nach präzisem Querpass von Brandon Smith problemlos gegen Wolfsburgs Goalie Olli Jonas ein (7.).

Wolfsburgs Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Höhenleitner zeichnete in der 10. Minute für den Ausgleich verantwortlich. Anders als zuletzt die Wolfsburger Widersacher aus Hannover standen die Grizzly Adams stets eng am Mann und machten die Räume für das Berliner Angriffsspiel eng. Im Kasten stand Olli Jonas an alter Wirkungsstätte diesmal sehr sicher.

Im zweiten Drittel verlief die Partie weiter ausgeglichen. Berlins Kapitän Steve Walker traf dann in der 30. Minute in Überzahl fast schon etwas überraschend zum 2:1. Auch für Schiedsrichter Alfred Hascher kam die Szene offenbar überraschend - er musste erstmal in die Röhre schauen, gab dann jedoch das Tor. Wolfsburg steckte nicht auf und kam weiterhin zu Chancen.

Im Schlussabschnitt verschoben sich die Spielanteile sogar etwas zugunsten der Gäste, die phasenweise auch von sich einschleichenden Abspielfehlern in der Verteidigung der Eisbären profitierten. Doch Berlins Torsteher Zepp war zur Stelle, wenn Not am Mann war. So kam es zu recht dramatischen Schlussminuten, in denen sich Eisbären-Urgestein Sven Felski noch eine überflüssige Strafzeit erlaubte und den Wolfsburgern so noch einmal alle Möglichkeiten zum Ausgleich gab. Als Gäste-Trainer Tony Krinner seinen Goalie vom Eis nahm, wusste der ausgefuchste Berliner Kapitän Steve Walker allerdings blitzschnell was zu tun war. Die Scheibe lang plötzlich vor Walkers Füßen in der eigenen Verteidigungszone und ohne Blickkontakt mit dem leeren Wolfsburger Tor aufzunehmen, beförderte der Stürmer den Puck zum 3:1-Endstand in die Maschen. Die etwa 100 mitgereisten Wolfsburger Fans waren zu recht enttäuscht - ein Punkt in Berlin wäre für die Krinner-Truppe nicht unverdient gewesen.

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