"Wir bewegen uns in die richtige Richtung"
Interview mit Dallas Eakins

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Dallas Eakins. Foto: City Press.
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Interview
Dallas Eakins ist seit Ende November der Verantwortliche hinter der Bande der Adler Mannheim. Nach der 2:3-Niederlage in Berlin sprach er mir Ivo Jaschick:
Dallas Eakins, Ihre Leute haben das Spitzenspiel in Berlin bei den Eisbären mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) verloren. In meinen Augen war es ein sehr gutes, enges Spiel, das genauso gut mit umgekehrten Vorzeichen hätte enden können. Was sagen Sie?
Ja, so habe ich es auch gesehen! Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass es eine sehr enge Kiste werden wird, in der ein Tor den Unterschied machen wird. Wir hatten uns vorgenommen aggressiv zu spielen - das haben wir gemacht! Wir wollten den Puck kontrollieren - haben wir über die meiste Zeit gemacht! Aber wir haben halt einen Fehler zu viel gemacht! Über die ganzen 60 Minuten gesehen, bin ich mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden - das mag nach der Niederlage vielleicht ein wenig überraschend klingen. Das soll nicht heißen, dass ich mit der Niederlage zufrieden bin - mit einer Niederlage kann und werde ich nie zufrieden sein - aber ich bin mit der Art und Weise, wie meine Jungs gespielt haben, zufrieden. Wie sie aufgetreten sind, wie sie unser Spielsystem umgesetzt haben, wie ihr Selbstvertrauen größer geworden ist - wir bewegen uns in die richtige Richtung!
Könnte ich sagen, dass Sie das Spiel in den ersten 22 Sekunden verloren haben?
Nein, ganz so hart würde ich es nicht sehen, aber es waren schon ganz besondere 22 Sekunden: Es gab das Bully zu Beginn des Spiels, wir hatten einen Turnover und eine super Möglichkeit, daraus den Führungstreffer zu erzielen - geht aber nicht rein. Mannheim bekommt die Scheibe und deren erster Schuss geht direkt rein. Eigentlich interessieren mich solche Dinge weniger, denn unsere Jungs waren bereit, haben alles gegeben - aber manche Dinge passieren halt. Wir könnten auch das dritte Tor nehmen, es gibt überall kleine Stellschrauben - ich werde morgen bei der Videoanalyse das Augenmerk auf einige Details richten!
Seit Sie die Leitung der Adler am 27.11. übernommen haben, kann man durchaus eine positive Entwicklung bei Ihren Schützlingen feststellen! Es scheint, als sei es zeitweise eine andere Mannschaft!
Ich traue nicht allen Dingen und wenn du nicht alle Gedanken bei der Sache hast, wenn du mit anderen Dingen beschäftigt bist, wenn du dich nicht bedingungslos auf die Sache, das Eishockey konzentrieren kannst, wird es schwer! Da gehört alles zu, die Ausrüstung, die Kabine, den Kopf muss man frei haben! Wenn du nicht alles im Reinen hast, wird es schwer! Wenn ich es schaffe, dass die Jungs alles nur ein wenig ändern, wird es etwas anders werden. Ich muss echt sagen, dass ich richtig stolz auf meine Jungs bin, dass sie es verstanden haben, den Takt, den Rhythmus zu ändern und umzusetzen - und das jeden Tag. Mannheim hatte zu Beginn des Matchs einige Chancen, wo ich nicht verstehen konnte, warum die Scheiben nicht in unserem Netz zappelten - dasselbe muss ich aber auch bei uns in den letzten Minuten sagen! Der Puck wollte einfach nicht über die Linie - aus welchem Grund auch immer! Aber, wie immer, wir versuchen jeden Tag besser zu werden!
Vielen Dank, gute Heimfahrt und bis bald!
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