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DEL 19.04.2010, 23:21

Vor dem DEL-Finale: Wer geht den letzten Schritt?

Vorschau auf die Paarung Hannover gegen Augsburg

Eines wissen wir schon jetzt: Wenn am Dienstagabend in Hannover (19.15 Uhr live auf sky) die Finalserie der Playoffs zwischen den Scorpions und den Augsburger Panthern beginnt, wird es am Ende einen Überraschungsmeister in der DEL geben. Egal ob am Ende Hannover oder Augsburg die Trophäe gewinnt, es wird ein historischer Sieg werden. Und gerade weil es in den letzten Wochen ein beispielloses Favoritensterben gegeben hat, sind die gern veröffentlichten Vorschau-Berichte ein gewisses Wagnis - das wir bei EISHOCKEY.INFO aber gern für Sie eingehen.

Die Hannover Scorpions mit ihrem scheidenden Trainer Hans Zach gehen als Vorrundenvierter vom Papier her als Favorit in diese Serie, während Augsburg ja als Tabellenachter ziemlich um die Teilnahme an den Meisterschaftsspielen kämpfen musste. Aber ist das nun ein Vorteil für Hannover oder eher ein Hindernis? Augsburg hat sich nämlich darin geübt, sogenannte "Favoriten" auszuschalten. Mannheim und Berlin können ein Lied davon singen. In der Saison gab es bisher in vier Spielen beider Mannschaften jeweils zwei Siege für jedes Team.

Hannover geht mit dem Heimrecht in die Serie, Augsburg wird von einer beispiellosen Euphoriewelle getragen und wird sich auch auswärts in der TUI-Arena auf einen lautstarken Anhang verlassen können. Auf den Positionen sind die Teams wie folgt einzuschätzen:

Torhüter

Das "Duell" zwichen Dennis Endras (Augsburg) und Travis Scott (Hannover) ist sicher sehr interessant. Endras ist der Goalie der Stunde und im Team von Trainer Larry Mitchell eine ganz zentrale Figur. Aber auch Travis Scott ist seit seinem Zuzug in Hannover stetig besser geworden. Für ihn spricht sein mit 35 Jahren größerer Erfahrungsschatz, für Endras das viel zitierte "Momentum".

Verteidigung

In Hannover spielen die Stars an der blauen Linie. Ein Sascha Goc kann auch mit kaputten Knien noch Spiele allein entscheiden und hat in der Liga einen der besten Schlagschüsse - wenn nicht gar den besten. Auch der erfahrene Aris Brimanis ist von entscheidender Bedeutung. Augsburgs Kronjuwel in der Verteidigung heißt ohne Zweifel Jeff Likens, wobei sich auch Christian Chartier immer mal in den Vordergrund spielt. Ansonsten ist die Verteidigung eher als unauffällig zu beschreiben, was durchaus ein Lob und keine Kritik ist. Viele gefährliche Schüsse kommen aufgrund der soliden Abräumarbeit der Panther gar nicht erst bei Goalie Dennis Endras an.

Sturm

Hier ist die Lage eher umgekehrt. Während in Hannover praktisch alle Stürmer immer für ein Tor gut sind, haben die Augsburger eine Torfabrik, die aus den Eckpfeilern Brett Engelhardt, Tyler Beechey, Connor James und Chris Collins besteht, und derzeit auf Hochtouren arbeitet.

Prognose


Bis auf die Feststellung, dass der Meister ein Überraschungsteam sein wird, ist eigentlich seriös kaum eine Aussage zu treffen. Spielen am Ende womöglich die Kräfte eine Rolle? Zwar haben die Augsburger Panther insgesamt mehr Kraft in den letzten Woche gelassen als Hannover, doch hatten beide Teams zuletzt ein wenig Zeit zum Verschnaufen. Im Verdacht der mangelnden Fitness steht ohnehin keiner der beiden Vereine, so dass es wohl nur bei einer Serie über die maximale Länge leichte Vorteile für Hannover geben dürfte, zumal das entscheidende Finale auch noch in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden würde. Meister wird das Team, das disziplinierter spielt, denn im Powerplay können beide Teams gnadenlos sein. Von ihren Torhütern benötigen Hannover und Augsburg Bestleistungen, doch die kann man sowohl von Scott als auch von Endras erwarten. Mehr verrät uns der Blick in die Glaskugel momentan auch nicht. Aber das macht es ja so spannend.
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