Verdienter Sieg der Kassel Huskies gegen München
Hans Zach vom Spiel beider Mannschaften begeistert
Nach grandiosem Start mit zwei Toren in den ersten zehn Minuten, machten die Kassel Huskies das Spiel noch einmal spannend, erkämpften sich aber mit letztem Einsatz die begehrten Punkte.
Als die Mannschaftsaufstellung der Gastgeber verkündet wurde, staunten die Anwesenden nicht schlech
t. Bis auf Örjan Lindmark (Hüfte) und den ebenfalls verletzten Stephan Retzer (Knie) waren alle Mann an Bord. Und was sie zunächst aufs Eis zauberten, war das beste erste Drittel seit langem. Von den München Barons war in dieser Phase nämlich nichts zu sehen. Das änderte sich allerdings im weiteren Verlauf, denn die Gäste gaben sich nicht geschlagen und bestimmten im letzten Drittel das Geschehen, ohne aber den letztendlich clever in der Abwehr stehenden Huskies die Punkte noch entreißen zu können. Wie immer, wenn Kassel und München sich gegenüberstehen zeigten beide Mannschaften gutes und faires Eishockey.
Es deutete sich schon in Krefeld an, dass die Huskies momentan vor Spielfreude sprühen, wenn sie im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Doch was die lediglich 3.192 Zuschauer im ersten Drittel von ihrer Mannschaft geboten bekamen war sehenswert. Gleich zu Beginn der Partei wirbelten die Schlittenhunde die Münchner mit feinen Kombinationen durcheinander. Brent Peterson hatte dabei nach genialen Pässen von Brian Felsner die Führung zweimal auf dem Schläger, aber Christian Künast zeigte mit unglaublichem Reflex seine Klasse (5.). Danach brannten die Kasseler im Power-Play ein wahres Feuerwerk ab, bei dem jeder der fünf Feldspieler Christian Künast aufs schärfste prüfte. Pat Mikesch war es schließlich vorbehalten den Schuss von Stephane Robitaille zum 1:0 abzufälschen (8.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Doug Derraugh gar auf 2:0, nachdem er zuvor das Kunststück fertig gebracht hatte, den Puck über das leere Tor zu heben. In der 11. Spielminute konnten die Barons endlich ihren ersten verheißungsvollen Angriff notieren, der aber im Abwehrriegel der Huskies verpuffte. Die hatten so viel Spaß im Vorwärtsgang, dass Angriffswelle auf Angriffswelle in das Münchner Drittel rollte und von den Gästen nichts zu sehen war. Die klarsten Möglichkeiten hatten dabei Andreas Loth und Pat Mikesch, die wiederum an Christian Künast scheiterten. Kurz vor der Pause musste Leonid Fatikov bei der einzigen ernsthaften Gelegenheit des Gegners durch Jörg Handrick erstmals eingreifen.
Den Schwung der ersten Spielminuten konnten die Kasseler mit in den zweiten Abschnitt nehmen und schnürten teilweise bei fünf gegen fünf die Barons in deren eigenem Drittel ein. So hatte allein Andreas Loth mehrfach die Chance noch einen Treffer zu erzielen, doch Christian Künast rettete erneut mit famosen Paraden (26.). In der gleichen Minute musste allerdings auch Leonid Fatikov gegen Andy Schneider auf dem Posten sein. Die größte Möglichkeit der Gäste vergab anschießend Alexander Serikov, der alleinstehend vor Kassels Torhüter den Puck nicht in die Maschen setzen konnte (32.). Inzwischen war der Druck der Hausherren mehr und mehr gewichen, da die Münchner nun endlich ins Spiel fanden und ihrerseits nach vorne drängten. Dadurch entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, die jetzt auch immer spannender wurde. Christoph Schubert und Derek King konnten noch gefährliche Angriffe abschließen, zu überwinden war Leonid Fatikov indes auch von ihnen nicht.
Verkehrte Welt dann im letzten Drittel. München erspielte sich ein Übergewicht und kam dem Anschlusstreffer immer näher. Noch hielt die Defensive der Nordhessen, während jedoch Markus Guggemos die erste Strafe für sein Team absaß, erzielten die Barons das verdiente 1:2 durch Derek Plante (45.). Jetzt begann das große Zittern, denn Manuel Kofler, David Oliver und Andrew Schneider hatten beste Einschussmöglichkeiten, die sie dank Leonid Fatikov nicht verwerten konnten. Zwar waren die Huskies immer noch durch Konter gefährlich, die eigentliche Arbeit mussten sie allerdings vor dem eigenen Tor verrichten. Und das taten sie gut. Die zweite Überzahl der Gäste bedeutete für Leonid Fatikov quasi Dauerbeschuss, der dennoch nicht zum Erfolg führte. In der Schlussphase ohne Torhüter und damit einem Spieler mehr auf dem Eis fiel der Treffer allerdings nicht für München, sondern für die Huskies durch Andreas Loths empty-net-goal.
Stimmen der Trainer zum Spiel:
Sean Simpson: "Es war heute wie immer, wenn wir aufeinander treffen. Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die gut organisiert waren und ein gutes Spiel gezeigt haben. Kassel war im ersten Drittel super, aber wir haben Charakter gezeigt und sind zurückgekommen. Das zweite Drittel habe ich ausgeglichen gesehen, im letzten Drittel haben wir viel Druck gemacht. Es war schwer mit unseren Ausfällen mehr zu erreichen. Kassel hat gut gespielt und verdient gewonnen.?
Hans Zach: ?Das war heute ein super Spiel. Beide Mannschaften haben wie immer versucht Eishockey zu spielen. Im ersten Drittel waren wir unglaublich dominant und haben toll gespielt. Aber München hat eine clevere Mannschaft, die weiß, dass ein Spiel sechzig Minuten dauert. Dann machen sie im letzten Drittel ein Tor und es wird wieder eng. Meine Mannschaft hat jedoch gut verteidigt und Fatikov hat gut gehalten, so dass wir das Happy-End mit dem empty-net-goal für uns hatten. "
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