Traum-Viertelfinale in Bayern: München trifft auf Augsburg
Emotionale Partie für Spieler und Fans - volles Haus erwartet
Das Wunsch-Viertelfinale ist perfekt. In der ersten Playoff-Runde ist bei der Paarung München Barons gegen die Augsburger Panther Derby-Time angesagt. Es hat zwar ein bisschen gedauert, aber nach dem 4:3 Penaltysieg der Münchner in Iserlohn und dem gleichzeitigen 6:1-Erfolg der Schwaben über die Köl
ner Haie war das Traumduell perfekt, das beiden Teams wohl ein volles Haus in allen Partien bescheren wird. "Augsburg ist der ideale Gegner im Viertelfinale, um den Standort München nach vorne zu bringen", sagte dann auch Barons-Manager Max Fedra. Und auch Sean Simpson konstatierte: "Diese Serie ist unglaublich gut für das bayerische Eishockey, für die Zuschauer, für die Kassen. Auch auf dem Eis wird es hochemotional und spannend zur Sache gehen."
In den Duellen der Vorrunde verließen zwar dreimal die Münchner das Eis als Sieger, trotzdem dürfte der Barons-Coach mit seiner letzten Aussage Recht behalten. Den alten Spruch, vom Derby, das eben andere Gesetze hat, wird man wohl in den nächsten Tagen sowohl in der Landeshauptstadt, als auch in Schwaben des öfteren bemühen. Trotzdem gehen die Barons als Vorrundensieger gegen den Achten natürlich als klarer Favorit ins Rennen. Danny Naud möchte mit seiner Truppe aber nur zu gerne dafür sorgen, dass der Favorit ins Stolpern gerät. "Allein die Vorstellung, was in Augsburg los wäre, wenn wir München schlagen, ist ein Grund es zu tun. Ich persönlich will eine Runde weiter und werde dafür alles tun", schickt der Panther-Coach eine klare Kampfansage vom Lech an die Isar.
Die Schlüsselspieler der Panther sind dabei sicher der erste Sturm mit Andreas Morczinietz, Marc Beaucage und Rob Guillet, und der Russensturm um Sergej Vostrikov und Igor Alexandrov. Verzichten müssen die Panther wohl auf Igor Maslenikov, der wegen eines Knorpelschadens im Knie bis zum Saisonende ausfällt. Dafür ist mit einer Rückkehr des Weißrussen Vasily Pankov zu rechnen, der wegen des Dopingvergehens bei den Olympischen Spielen mit einem Freispruch rechnen kann. In der Verteidigung zählen Jakub Ficenec und Mickey Elick zu den Schlüsselfiguren.
Die Fuggerstädter werden ihr Hauptaugenmerk bei den Barons sicher auf die Paradereihe um Derek King, Derek Plante und Johan Rosén legen. In den Partien der Vorrunde zeigten aber auch andere Cracks, dass sie gegen die Panther durchaus scoren können. So taten sich Simon Wheeldon, Mike Kennedy, Hans Lodin und Shane Peacock jeweils als zweifache Torschützen gegen die Panther hervor. Aber auch Goalie Boris Rousson zeigte in den letzten Partien der Vorrunde bereits die Leistung, die ihm bereits zweimal den Titel des Playoff-MVP's einbrachte. Magnus Eriksson auf Panther-Seite wirkte dagegen nicht immer sicher, was aber auch an dem grippalen Infekt gelegen haben mag, den sich der Schwede zuletzt zugezogen hatte.
Bei den Barons ist der Einsatz von Allrounder Andy Schneider noch fraglich, der sich noch mit den Folgen eines Handbruches herumschlägt. Ansonsten kann Sean Simpson aber auf den vollen Kader zurückgreifen, nachdem kurz vor Play-Off-Start auch Kent Fearns und "BumBum" Jason Herter wieder zum Kader stießen. Letzterer erklärte auch, warum die Mannschaft nach dem Sieg über Augsburg am vorletzten Spieltag in München den Panther-Anhang mit spöttischen Gesten bedacht hatte. So habe sich das Team maßlos über die sogenannten Fans geärgert, die das Eis mit Bechern und vor allem Münzen bombadiert haben. "Das ist gefährlich", betonte Herter, der meinte, mit dem geworfenen Geld hätte er locker seine Frau auf einen Wochenendurlaub schicken können, wenn er es aufgesammelt hätte.
Solche Szenen will man im Viertelfinale natürlich nicht sehen, sondern sich voll auf den sportlichen Aspekt konzentrieren. Die Serie dürfte auch so schon hart genug für beide Teams werden, auch wenn der Vorrundenspitzenreiter auf den Tabellenachten trifft. Derbies haben nämlich ihre eigenen Gesetze.
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