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Krefeld Pinguine 15.01.2007, 01:28

Skandalspiel in der Rheinlandhalle

Hauptschiedsrichter Piechaczek verliert die Orientierung

Die Begegnung zwischen den Krefeld Pinguinen und den Nürnberg Ice Tigers am Sonntag Abend hatte über die ersten beiden Drittel hinweg wie ein ganz gewöhnliches, durchschnittliches DEL-Spiel ausgesehen. Im Schlussabschnitt hingegen stand Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek auf Grund diverser Fehlentscheidungen im Mittelpunkt des Geschehens. Seine Regelauslegung sollte bei allen Beteiligten später für ratloses Kopfschütteln sorgen.

Zu Beginn der Partie eröffnete sich den Hausherren gleich die Gelegenheit zur frühen Führung. Nürnbergs Kapitän Christian Laflamme kassierte nach nur 14 Sekunden eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen hohen Stocks. Doch wie so häufig in dieser Saison gelang es den Pinguinen nicht, aus der sich ihnen bietenden Überzahlsituation Kapital zu schlagen. Dies sollte sich prompt rächen: Die Sinupret Tigers machten es den Krefeldern vor, wie ein eingespieltes Powerplay auszusehen hat. Ex-Pinguin Scott King nutzte einen Abpraller eiskalt zur 1:0-Führung für sein Team (12. ). Kurz vor der Gäste-Führung hatte die nach dem Ausfall ihres Superstars Jan Alinc ohnehin bereits arg gebeutelten Seidenstädter eine weitere Hiobsbotschaft ereilt: Verteidiger-Veteran Daniel Kunce musste das Eis verletzt verlassen, der 35-Jährige erlitt vermutlich eine Verletzung am Sprunggelenk. Seinen Kameraden gelang es zumindest im ausgehenden ersten Drittel, sein Fehlen zu kompensieren. Defensivspezialist Alexander Dück traf in der 18. Spielminute zum 1:1-Ausgleich. Nur zwei Zeigerumdrehungen später schoss Selivanov die Pinguine mittels eines satten Schlagschusses erstmals in Front (19. ).

Im zweiten Drittel nahmen die Sinupret Tigers das Spiel in die Hand. Ihren Kontrahenten aus dem Rheinland fiel es sichtlich schwer, die nunmehr tief klaffende personelle Lücke nach den Ausfällen von Alinc und Kunce zu schließen. Schlüsselspieler wie etwa Richard Pavlikovsky oder Boris Blank mussten ein immenses Pensum an Eiszeit herunterspulen, neigten daher mehr und mehr zu Unkonzentriertheiten. So erschien es nur folgerichtig, dass Nürnbergs Ulrich Maurer in der 33. Minute zum 2:2 egalisierte.

Von da "plätscherte" die Begegnung monoton vor sich dahin. Erst Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek "gelang" es, wenngleich auch auf zweifelhafte Art und Weise, die Spannung wieder anzuheizen. In der 54. Spielminute "kollidierte" Krefelds Richard Pavlikovsky mit Nürnbergs Torsteher Lukas Lang. Daraufhin entwickelte sich ein eher harmloser Clinch zwischen mehreren Akteuren beider Mannschaften. Piechaczek bestrafte die beteiligten Spieler rigoros, indem er ein völlig überzogenes Strafmaß anwendete: Pavlikovsky und Vasiljevs erhielten Spieldauerdisziplinarstrafen, ebenso erging es auf der Gegenseite Rich Brennan. Die Strafzeitenflut sollte nun ungeahnte Ausmaße annehmen. So gab es fortan kaum noch einen Spielzug, der nicht durch eine schwerlich nachvollziehbare Strafe unterbrochen wurde. Mit einer gehörigen Portion Angriffslust im Bauch, angepeitscht durch die vor Wut schäumenden Zuschauer in der Rheinlandhalle, mobilisierten die Pinguine nochmals ihre letzten Kräfte. Lynn Loyns netzte in der 56. Minute zum 3:2 ein. Es gelang den Gastgebern allerdings nicht, ihren Vorsprung über die Zeit zu retten. Savage erzielte kurz vor Schluss noch den 3:3-Ausgleich in Überzahl (58.). In der Verlängerung war es erneut Scott King, der den entscheidenden Treffer zum 4:3 Auswärtserfolg seines Teams markierte (64.) .

Stimmen zum Spiel:

Jiri Ehrenberger (Krefeld Pinguine): "Bei unserem am Ende doch arg dünn besetzten Kader, könnte man den einen Punkt als moralischen Sieg verbuchen. Diesen Punkt haben wir uns bitter erkämpft. Der Einfluss des Schiedsrichters auf das Spiel war heute einfach zu groß. Piechaczek hat eine völlig überzogene Regelauslegung praktiziert. Die Spieldauerdisziplinarstrafen gegen Pavlikovsky und Vasiljevs kann ich nicht nachvollziehen. Wir werden gegen diese Entscheidungen Protest einlegen."

Benoit Laporte (Sinupret Ice Tigers): "Es war heute für beide Mannschaften ein schwieriges Spiel, die ständigen Über-/ Unterzahlsituationen haben die Entstehung eines normalen Spielrhythmussees unterbunden. Keine der vier Matchstrafen war korrekt."
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