Sieg mit Schrecksekunde

Eisbären gewinnen 4:0 gegen Hamburg - Walker verletzt

Die Berliner Eisbären haben am Freitagabend vor 14.200 Fans in der ausverkauften O2-World das "Bruder-Duell" gegen die Hamburg Freezers - ebenfalls dem Anschütz-Imperium zugehörig - mit 4:0 gewonnen. Nach zähem Beginn setzten sich die Hauptstädter am Ende doch recht deutlich gegen die enttäuschenden Hanseaten durch. Doch auch eine Schrecksekunde hatten die Berliner und ihre Fans zu überstehen.

Zu Beginn erschreckte zunächst vor allem das Spiel, den holprig ging es in der Arena am Ostbahnhof los, man knüpfte nahtlos an die niveaulose Partie gegen Duisburg zuletzt an. Chancen gab es trotzdem - zwingender waren allerdings die Torgelegenheiten der Gäste. Doch mit steigendem Niveau stiegen auch die Spielanteile der Eisbären, die mit ihrem wiedergenesenen Nationalstürmer Florian Busch ab der 10. Minute gefällig agierten. Wenn es hinten gefährlich wurde, war Berlins Goalie Youri Ziffzer zur Stelle, der den Vorzug gegenüber Nummer eins Rob Zepp bekam. Die letzte Spielminute im ersten Durchgang lief bereits, als Verteidiger Deron Quint - wie immer lässig einhändig an der Scheibe - das Spielgerät im Powerplay durch das Hamburger Drittel spazieren fuhr. Eleganter hätte eine erfahrene Hausfrau den Schrubber auf dem Flur nicht schwingen können. Und Quint netzte dann auch noch frech zum 1:0 ein - ein bitteres Tor für die Freezers kurz vor der Sirene.

Im Mittelabschnitt verschoben sich die Spielanteile weiter zugunsten der Hausherren. Bereits in der 23. Minute tunnelte Andy Roach Freezers-Goalie Pelletier aus ganz spitzem Winkel. Wenig später gab es dann allerdings die schon erwähnte Schrecksekunde. Praktisch zeitgleich verletzten sich die Eisbären-Stürmer Steve Walker und Denis Pederson. Während Pederson mit einem Cut vom Eis fuhr, konnte Walker kaum ohne fremde Hilfe das Eis verlassen. Man bekam sofort instinktiv Angst um Walkers lädiertes Knie, doch erste Untersuchungen der Ärzte ergaben wenig später gottlob "nur" eine Knieprellung. Pederson konnte sogar weiterspielen. Drei Stiche mussten genügen zum Weitermachen. Die Leistungsträger werden bei den Eisbären derzeit nötiger gebraucht denn je, denn die Ausfallliste ist trotz der Rückkehr von Florian Busch lang. Das Spiel der Gastgeber litt jedoch nicht unter dem Ausfall und Hamburg zeigte sich als artiger Gast und leistete nicht mehr allzu viel Gegenwehr. So traf Ustorf für die Berliner in der 32. Minute zum 3:0 und im Schlussabschnitt traf der frisch genähte Pederson in der 51. Minute sogar noch im Fallen zum 4:0. Da war es Zeit für die Welle in der O2-World.

Am Ende konnten sich die Eisbären über drei wichtige Punkte nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen freuen. Und wenn sich bei Kapitän Steve Walker nicht noch schlimmere Diagnosen ergeben, wird man auf den "Ober-Eisbären" bald wieder bauen können. Hamburg sieht schweren Zeiten entgegen - beziehungsweise ist bereits mittendrin. Die Unterstützung von immerhin gut 100 mitgereisten Fans hat den Freezers nichts geholfen.

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