Scorpions Fans im Sitzstreik
Gästefans forderten mehr Einsatz
Der einzige norddeutsche Vertreter in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte sich nach der Deutschland-Cup Pause viel vorgenommen. Von Aufholjad in Richtung Play-Off Plätze war die Rede, im Vorwort des Stadionheftes "Life" war von Präsident Jochen Haselbacher von einem möglichen Wendepunkt zu lesen. Was die 3.287 Zuschauern aber dann am Dienstag beim 0:5 (0:2 0:2 0:1) gegen die Eisbären Berlin in der Preussag Arena zu sehen bekamen, veranlasste die "Härtesten" unter ihnen im Stehplatz-Fanblock U7 im Schlußabschnitt zu einem spontanen, stummen Sitzstreik. Die Scorpions spielten erneut ohne Konzept und ohne das erwartete Engagement. Über eine Woche hatten die Skorpione Zeit zur Regeneration, alle 22 Spieler waren einsatzbereit aber eine bessere Leistung als in den vergangenen Spielen war bei der höchsten Saisonniederlage nicht zu erkennen.
Kapitän Len Soccio war trotz Deutschland-Cup vorbildlich im Dauereinsatz auf dem Eis, konnte aber seine Mitspieler zu keiner besseren Leistung motivieren. Zehn Minuten vor Spielende zerschlug Soccio seinen Schläger an der Plexiglasabdeckung hinter der Spielerbank und ging wortlos in die Kabine, kehrte kurz danach zurück und lieferte sich Wortgefechte mit Zuschauern und seinem Trainer. Die Gäste Fans aus Berlin quittierten die Leistung der Hausherren mit Sprechchören: "Wir haben bezahlt, wir wollen was sehen." Die Scorpions Fans nahmen die Gesangsvorlagen der Eisbären Fans dankend an und stimmten mit ein.
Was die Zuschauer aus Preussag Arena an Eindrücken mitnehmen konnten, war eine Scorpions Mannschaft, die in dieser Form mit drei Punkten Vorsprung vor dem Tabellenletzten zukünftig gegen den Abstieg spielen und nichts mehr mit den Play-Offs zu tun haben wird. Die noch verbliebenen Fans sind verärgert, wurden in den vergangenen Wochen schwache Leistungen bislang immer mit dem dezimierten Kader begründet.
Als weitere Hiobsbotschaft dürften die Scorpions vernommen haben, dass Goalie Andrew Verner, der mit einem guten Comeback eine höhere Niederlage verhindert hatte, nach wochenlanger Verletzungspause erneut über Schmerzen an der Leiste klagt.
Tore: 0:1 (7:50) Larouche (Blank, Walker), 0:2 (15:01) Cooper (Walker, Larouche), 0:3 (25:46) Pyka (Roberts, Fortier), 0:4 (27:36) Levins (Aldrigde, Patterson), 0:5 (41:14) Fortier (Roberts, Felski).
Zuschauer: 3287.
Strafminuten: Hannover 6, Berlin 10.
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