Pinguine schlagen sich achtbar gegen Ingolstadt
Nur 1.752 Zuschauer in der Rheinlandhalle
Die Situation der Krefeld Pinguine vor der Partie gegen den ERC Ingolstadt schien aussichtslos zu sein: Mit Daniel Kunce, Jan Alinc, Richard Pavlikovsky und Herberts Vasiljevs fehlten auf Grund von Verletzungen bzw. Sperren gleich vier Schlüsselspieler des naturgemäß schon dünn besetzten Kaders.
In der Praxis widerlegten die Rheinländer allerdings jeden Pessimisten, der die Begegnung bereits vor dem ersten Bully abgeschrieben hatte.
Zwar sprangen nach 60 Minuten tatsächlich keine Punkte heraus, die Seidenstädter zeigten jedoch über die gesamte Spielzeit hinweg einen unbändigen Willen zum Sieg, konnten so manche hochkarätige Chance für sich verbuchen. Dass es am Ende nicht zu einem Erfolgserlebnis langte, lag in erster Linie an Ingolstadts Torhüter Jimmy Waite. Er bewies einmal mehr, warum er in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils zum besten Torhüter der DEL gewählt wurde. Ansonsten bekleckerte sich das Topteam aus der Audi- Stadt aber nicht gerade mit Ruhm, tat streckenweise weniger als nötig.
Krefelds Trainer Jiri Ehrenberger setzte auf drei Sturmblöcke, welche er durch die Eigengewächse André Huebscher, Philipp Hendle und Danny Fischbach anreicherte. Während Fischbach keine Eiszeit erhielt, wusste das Duo Huebscher-Hendle an der Seite des gebürtigen Krefelders Daniel Pietta durchaus zu gefallen. Während Hendle eine solide, wenngleich freilich noch nicht komplett fehlerfreie Leistung zeigte, ließ Huebscher seine überdurchschnittliche Veranlagung gleich mehrmals aufblitzen. Er unterstrich nachhaltig seine DEL- Tauglichkeit. Dem Youngster gelang es, seine noch nicht ausgereifte Physis durch enorme Beweglichkeit auszugleichen, auch vor körperlich deutlich überlegenen Gegenspielern schreckte er nicht zurück.
Die Pinguine starteten motiviert in die Partie, Boris Blank konnte in der zweiten Spielminute nach einem Abpraller die erste Möglichkeit für seine Mannschaft verbuchen. Die aussichtsreiche Möglichkeit für die Pinguine im ersten Spielabschnitt bot sich Kapitän Ted Drury. Er scheiterte bei einem Konter in Unterzahl nach einer Direktabnahme auf Zuspiel von Ray DiLauro an Jimmy Waite.
Für die Panther verpasste Björn Barta im Alleingang gegen Torhüter-Urgestein Reto Pavoni.
Im zweiten Drittel legte der Deutsche Meister von 2003 noch einmal einen Gang zu. Zur Freude ihrer Gäste aus Bayern ließen die Hausherren allerdings diverse Überzahlsituationen kläglich aus, eine davon gar bei fünf- gegen- drei. Zwei gewaltige Distanzschüsse von Alexander Selivanov genügten nicht, um Waite zu überwältigen. Nur eine Minute vor dem Ertönen der Sirene zur zweiten Drittelpause gelang den Ingolstädtern die glückliche Führung. Daniel Tkaczuk traf mittels eines satten Schlagschusses zum 0:1 (19.).
Im Schlussabschnitt gelang es den Pinguinen trotz aller Versuche und scheinbar kaum nachlassender Kondition nicht, den Spielstand noch einmal zu drehen. Letztlich fehlte durch die Ausfälle von Alinc und Vasiljevs der nötige Scoringtouch.
Die nur 1.752 Zuschauer in der Rheinlandhalle wussten die Energieleistung ihrer Truppe dennoch gebührend zu würdigen. Sie zollten ihren Helden nach der Begegnung mit Sprechchören und Standing Ovations Respekt.
Stimmen zum Spiel:
Jiri Ehrenberger (Krefeld Pinguine): "Heute hat jeder meiner Spieler sein Bestes gegeben, wir waren bis zum letzten Pfiff im Spiel. Die vielen Ausfälle waren heute nicht sichtbar, wir haben sie hervorragend kompensiert. Leider konnten wir die fünf- gegen- drei Situation nicht zu unseren Gunsten nutzen. Das Powerplay ist nun einmal unsere Schwäche. Hut ab vor unseren jungen Spielern, sie hatten einige Chancen in der Offensive."
Jamie Bartman (ERC Ingolstadt): "Ich bin sehr zufrieden mit den drei Punkten. Es war heute ein schwieriges Spiel, wir sind zu nachlässig in die Partie gegangen. Kompliment an Krefeld, sie standen von Anfang an kompakt und haben nie aufgesteckt."
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