Pierre Pagé bleibt bis 2007 Eisbären-Coach
Vertrag verlängert - Langfristige Ziele
Trotz des nicht gerade als optimal zu bezeichnenden Saisonauftaktes mit nur drei Zählern aus zwei Spielen wirkte Eisbären-Trainer Pierre Pagé nach dem Training am Donnerstag sehr relaxt. Kein Wunder, wurde doch sein am Saisonende auslaufender Vertrag bei den Hohenschönhausern vorzeitig um drei Jahre bis 2007 verlängert.
Parallel dazu soll endlich auch die neu Multifunktionsarena am Berliner Ostbahnhof eröffnet werden. "Das ist Motivation für mich genug", freut sich Pagé. "Die neue Halle eröffnet dem Berliner Eishockey wie auch der gesamten DEL mit ihren vielen Hallenprojekten eine gute Zukunft."
Doch schnell war der Kanadier wieder bei der Gegenwart. "Viele Leute im Umfeld der Eisbären scheinen nach der Niederlage in Ingolstadt etwas nervös zu werden. Ich bin es noch lange nicht." Doch auch der Berliner Übungsleiter macht sich so seine Gedanken. "Das Ergebnis von 0:5 ist nicht das Problem. Doch kann es nicht sein, dass wir in den zwei Spielen gegen Frankfurt und Ingolstadt 64 Chancen der Gegner zugelassen haben. Wir hatten zwar auch viel Tormöglichkeiten, doch haben wir derzeit noch nicht die Geduld, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein." Besonders im Powerplay bemängelt Pagé diese fehlende Geduld. Zudem stellte er bei seinen Spielern mangelnde körperliche Frische fest. Aus diesem Grund gab er seinem gesamten Team am Mittwoch trainingsfrei. "Heute am Donnerstag wirkte die Mannschaft wesentlich frischer", war er mit dem Ergebnis des freien Tages sichtlich zufrieden.
Am kommenden Wochenende warten mit dem Heimspiel gegen Köln und der Reise ins Hessische nach Kassel zwei unbequeme Gegner auf die Eisbären. Dem ist sich auch Pagé bewusst. "Vor allem die Ausländer müssen viel besser spielen, als bisher." Recht zufrieden hingegen ist der Trainer mit dem Auftreten seiner jungen Spieler im Team, die vom Fitnesszustand her gesehen, den "Alten" im Team eine Nasenspitze voraus sind. Jedoch wäre Pagé nicht eben Pagé, wenn er auch bei den Youngstern ein Haar in der Suppe finden würde. "Sie müssen produktiver sein. Produktiv bedeutet nicht, Plusminus null zu spielen, sonder plus eins oder plus zwei." Und um produktiv zu sein, muss man investieren, dort hingehen, wo es weh tut, hart im Slot arbeiten, um die Scheibe ins Tor abzufälschen und dabei auch in Kauf nehmen zu müssen, einmal schmerzhaft vom Puck getroffen zu werden. So jedenfalls stellt es sich Pagé von seinen Spielern vor.
Zu seinem DEL-Debüt könnte am Freitag gegen die Haie der 18-jährige Norman Martens kommen. "Der Junge hat viel Talent, könnte sogar den Sprung in die U 20-Auswahl schaffen." Für Martens, der sowohl in der Abwehr als auch im Sturm einsetzbar ist, müsste dann Martin Hoffmann in die Oberligamannschaft "hinabsteigen". "Hoffmann ist ein veranlagter Stürmer, doch er bracht mehr als nur ein, zwei Wechsel pro Spiel, um auf Touren zu kommen. Bei den Juniors in der Oberliga bekommt er genügend Eiszeiten."
Wieder ins Sturmzentrum zurückkehren wird am Freitag auch Stefan Ustorf, der am ersten Wochenende auf der defensiven linken Außenstürmerposition eingesetzt wurde. Gegen die Haie soll Ustorf zusammen mit Florian Keller und Sven Felski eine Sturmlinie bilden. In einer weiteren Änderung der Angriffsreihen rückt Rob Shearer zwischen Kapitän Steve Walker und Denis Pederson. Alles zusammen belegt, dass Pagé noch nicht die rechte Abstimmung der einzelnen Reihen gefunden hat und dies auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Zumindest so lange, bis die heiß ersehnten Verstärkungen gefunden sind. In diesem Punkt hofft Pagé, schon Anfang nächster Woche etwas schlauer zu sein. Und dass das aktuelle Eisbären-Team aufgepeppt werden muss, um in der Del konkurrenzfähig zu sein, war in den bisherigen Partien augenscheinlich. Und allzu viele Rückschläge à la Ingolstadt können sich die Hohenschönhauser nicht leisten, sonst wird auch Pierre Pagé langsam aber sicher die Nervosität befallen.
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