Nur die Punkte zählen

Eisbären landen wichtigen Heimsieg ohne zu überzeugen

Die Vorzeichen für das Spiel gegen die Iserlohn Roosters an diesem Freitagabend waren aus Sicht der Eisbären nicht gerade besonders gut. Unter der Woche hatten sich Stefan Ustorf und Sven Felski krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt abgemeldet. Neben dem Langzeitverletzten Florian Busch waren also zwei weitere sehr wichtige Leistungsträger zu ersetzen. Nach dem Pokalfeuerwerk von Regensburg knüpften die Eisbären vor 4.695 Zuschauern im ausverkauften "Wellblechpalast" zunächst auch eher wieder an schwächere Saisonleistungen an. Und die gab es in dieser Saison leider schon häufiger zu sehen.

Vor allem das Überzahlspiel des Meisters war wieder einmal nicht DEL-tauglich. Iserlohn hingegen nutzte in der 6. Spielminute eine 5:3-Situation zum Führungstreffer. Der ansonsten gute Eisbären-Keeper Youri Ziffzer brachte die Scheibe im Schusshagel nicht unter Kontrolle und Knipser Hock konnte abstauben. Verständlich, dass dieser Frühe Gegentreffer den ohnehin schon nervösen Berlinern keine zusätzliche Sicherheit verlieh. Doch den Ausgleich schafften die Eisbären doch ziemlich schnell. Kapitän Steve Walker, der gerade tags zuvor erneut Vater geworden war, kam in der 13. Minute zum umjubelten 1:1.

Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch im Mittelabschnitt. Leider schon gewohnt viele Fehler sorgten für das eine oder andere Raunen im Publikum. Die Zuschauer bekamen kein schönes Spiel zusehen, lenkten sich aber immerhin mit ihrem "Lieblingsfeind" Schiedsrichter Looker ab, der in jeder fragwürdigen Szene deftig beschimpft wurde. Dann in der 34. Minute gab es endlich einmal einen Leckerbissen zu beobachten. Eisbären-Verteidiger Jeff Jillson brach durch und schloss den herrlichen Alleingang mit einem trockenen Schuss zum 2:1 ab. Da hatte der sonst sehr gute IEC-Keeper Kotschnew keine Chance! Und es kam noch besser für die Hausherren: Gawlik konnte in der 39. Minute den Puck energisch ins Tor stochern und sorgte mit seinem 3:1 für so etwas wie die Vorentscheidung.

Im letzten Drittel wurden die gefährlichen Szenen der Roosters dann seltener, der Druck der Gäste ließ nach. Und im gleichen Zeitraum stellte sich bei den Eisbären langsam so etwas wie "Sicherheit" im Spiel ein. Für einen Schlussspurt mit spielerischen Schmankerl reichte es zwar nicht mehr, aber immerhin netzte Youngster Gawlik mit dem zweiten Treffer des Abends noch zum 4:1-Endstand ein (51.). Danach blieben die Hausherren kontrolliert überlegen und ließen sich auch nicht von Provokationen der Gäste aus der Ruhe bringen. So bewies Wharton Souveränität, als ihn Iserlohns Traynor unnötigerweise in seinen eigenen Torhüter hinein checkte. Selbst das anschließende Nachschlagen, das Looker mit einer Strafe gegen Traynor hätte ahnden können, ließ Wharton und die Eisbären kalt. So reichte es endlich zu einem "Dreier" gegen einen direkten Konkurrenten. Es zählen nur die Punkte. Ein schönes Spiel lieferten die Pagé-Schützlinge nicht ab. Doch das juckte auf den Rängen niemanden. Es zählen eben nur die Punkte bei den Eisbären an Weihnachten 2006!

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23.11.2024 01:49 Uhr

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Kommentare (2)

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