München Barons feiern fünften Sieg in Folge
Manuel Kofler mit Doppelschlag beim 6:1 in Frankfurt
Während für die Frankfurt Lions die Serie von fünf Siegen in Folge zu Ende ging, konnten die München Barons durch ihren Erfolg in der Mainmetropole ihre auf nunmehr ebenfalls fünf unbesiegte Spiele ausbauen. Beim 6:1 (2:0, 4:1, 0:0) über die Hessen, fuhren die Barons den höchsten Auswärtssieg in die
ser Saison ein und zeigten eine konzentrierte Leistung über 60 Minuten.
Dies konnte man von Schiedsrichter Petr Chvatal nicht unbedingt sagen. Der Unparteiische verlor mit zunehmender Spieldauer die Übersicht, hatte es aber mit den erneut undisziplinierten Lions, die schon beim Spiel in München negativ aufgefallen waren, nicht leicht. Trotz dem klaren Erfolg seines Teams grollte Barons-Sportmanager Max Fedra anschließend dem Schiri. Bei zwei größeren Handgemengen auf dem Eis, bei denen die Frankfurter Stewart Malgunas und Victor Gervais (attackierte den Referee) jeweils zehn Minuten Disziplinarstrafe kassierten, fürchtete er um die Gesundheit seiner Spieler. Besonders nach dem 1:6-Rückstand nach 32 Minuten ließen die Hessen ihrem Frust ein ums andere Mal freien Lauf.
Erneut mußte Andy Schneider Verteidiger spielen, da die Trainer auf Jason Herter, der immer noch nicht hunderprozentig fit ist, verzichteten. Im Spiel selbst zeigten die Barons schnell, daß sie der Chef auf dem Eis sind. Bereits in der 3. Minute erzielte Hans Lodin das 1:0. Anschließend gab´s mal wieder ein Powerplay-Tor zu bejubeln. Verteidiger Greg Johnston, der im Spiel gegen Köln noch gesperrt war, traf von der blauen Linie (15.). Zwar konnte Ex-Baron Rick Girard in der 24. Minute auf 1:2 verkürzen, die Münchner hielten aber an ihrem Konzept fest, kamen nicht in Schwierigkeiten, zumal Derek King 83 Sekunden nach dem Anschlußtreffer das zweite Überzahlspiel an diesem Abend zum 3:1 nutzte (26.). Der 3-D-Sturm (Derek King, Derek Plante und David Oliver) stand auch beim 4:1 in der 29. Minute auf dem Eis. Nach wochenlanger Ladehemmung hatte Münchens Top-Torjäger Plante endlich wieder ein Erfolgserlebnis, erzielte seinen 18. Saisontreffer. Dann kam der große Auftritt von Manuel Kofler. Innerhalb von 13 Sekunden verdoppelte der 21jährige Kolbermoorer seine Trefferquote bei den Barons um 100 Prozent. Zunächst traf er gegen Eldon Reddick im Frankfurter Tor, der danach entnervt den Kasten verließ. Die deutsche Reihe mit Kofler, Thomas Dolak und Jörg Handrick blieb gleich auf dem Eis. Und der erste Schuß auf das nun von Leonard Conti gehütete Tor von Kofler landete ebenfalls im Netz zum 6:1 (32.). Danach begann die Zeit der unschönen Szenen, Eishockey wurde nur noch selten gespielt.
Das Fazit des Spiels fiel bei Münchens Trainer Sean Simpson äußerst positiv aus. "Mit der Leistung gegen Frankfurt bin ich sehr zufrieden. In den vergangenen Spielen konnten wir nur selten überzeugen. Heute hat meine Mannschaft aber über 60 Minuten konzentriert gespielt." Anschließend lobte er noch Lions-Chefcoach Doug Bradley, der zwei Jahre lang bei den Barons sein Assistent war. ?Doug leistet hier gute Arbeit, er hat aus den Lions eine gute Mannschaft geformt?, so der 41jährige Simpson. Bradley erkannte die Überlegenheit der Münchner neidlos an: "Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft verloren, die gut organisiert ist und einen ausgezeichneten Trainer besitzt. Dazu hat Boris Rousson im Münchner Tor super gehalten. Wir hätten noch fünf Drittel spielen können, ohne daß wir an die Barons dran gekommen wären", meinte ein sichtlich enttäuschter Frankfurter Trainer.
Alles andere als enttäuscht waren die rund 150 mitgereisten Münchner Fans, die den günstigen Samstag-Termin zu einem Ausflug in die Mainmetropole genutzt hatten. Die Mannschaft kehrte am Sonntag per Bus in die bayerische Landeshauptstadt zurück, nachdem sie die Hinfahrt aufgrund der ungewissen Witterungsverhältnisse mit der Bahn in Angriff genommen hatte. Am kommenden Dienstag, 15.1.2002, 19.30 Uhr, müssen die Barons zum nächsten Auswärtsspiel bei den Revier Löwen Oberhausen ran.
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