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DEL 01.04.2005, 21:55

"Mission Titelverteidigung" gerät ins Stocken

Eisbären geben Heimvorteil leichtfertig ab

Die von Meister Frankfurt ausgerufene "Mission Titelverteidigung" ist ins Stocken geraten. Im ersten Halbfinale gegen den Erzrivalen aus Mannheim unterlagen die Lions mit 3:4 (0:2,1:0,2:2). Ebenfalls eine Heimniederlage gab es für die Berliner Eisbären beim 3:5 (0:1 1:3 2:1) gegen den ERC Ingolstadt, bei dem Eisbären Goalie Olaf Kölzig nach drei Spielen Verletzungpause ein unglückliches Comeback gab.

Nach vier Niederlagen in der Vorrunde gelang den Adlern mit einer disziplinierten und konzentrierten Leistung im ersten Halbfinalmatch in Frankfurt vor 7000 Zuschauern in der ausverkauften Eissporthalle am Ratsweg der erste Saisonsieg und damit die 1:0-Führung in der Best-of-five-Serie.

Die Lions in der Anfangsphase überlegen, blieben zunächst ohne Torerfolg. Nach 12 Spielminuten überwand Mannheims Fabio Carciola Lions Goalie Ian Gordon nach 167 Minuten ohne Gegentor erstmals. Fünf Minuten später erhöhte Markus Kink auf 2:0 für die Gäste. Drei Minuten nach der Pause konnte Pat Lebeau für die Lions verkürzen. Im Schlußabschnitt sorgten Playoff Top-Scorer Jochen Hecht (41.) und Eric Healey (52.) für die Vorentscheidung. Die Treffer von Christian Kohmann (54.) und Jason Young (60.) reichten nicht mehr.

Ein desolates Mitteldrittel, wie man es von den Eisbären auch gegen Augsburg schon gesehen hat, verhinderte einen Start nach Maß des Vizemeisters in die Halbfinal-Serie. Die Gäste aus Ingolstadt bedankten sich für die laxe Einstellung der Hauptstädter und schafften das "break".

Bereits nach 22 Sekunden schienen die Eisbären durch einen Treffer von Sven Felski in Führung gegangen zu sein, doch das vermeintliche Tor war ein Pfosten-Schuss, dem richtigerweise nach Videobeweis die Anerkennung versagt blieb. Die Panther machten es besser: Langenbrunner (2.) brachte die Kennedy-Schützlinge in Führung. Da wurde es kurzzeitig still in den Blöcken der Eisbären-Fans, die vor dem Spiel mit einer Flugblatt-Aktion den Rücktritt von DEL-Commissioner Tripcke wegen der "Cole-Affäre" (wir berichteten) fordern.

Die Ingolstädter nahmen die knappe Führung dann mit in die Kabine und kamen auch als das bessere Team wieder aufs Eis. Berlin agierte zu passiv, körperlos und zu wenig dynamisch. In der Verteidigung trugen Heins, Persson & Co. ihre Körper spazieren und vorn fehlten offensive Akzente. So kam Cameron Mann in der 23. Minute zum 2:0 für sein Team. Fast verwunderlich, dass Fairchild wenig später verkürzen konnte (ebenfalls 23.).

Nun spielte nur noch der ERCI: Armstrong und Melischko schraubten das Ergebnis auf 4:1 für die Gäste - wobei letzterer Treffer eindeutig auf die Kappe von NHL-Goalie Olaf Kölzig geht. So schleppte es sich in den Schlussabschnitt. Eine offensichtliche Kabinenpredigt von EHC-Coach Pierre Pagé brachte die Eisbären dann zumindest wieder in die offensive. Derrick Walser, einer der wenigen Aktivposten im Berliner Spiel mit dem Anschlusstreffer (44.) und man drückte weiter, war endlich körperlich präsent.

Dass Ward dann in der 51. Minute die Entscheidung zugunsten der Ingolstädter erzielte, ist an und für sich logische Konsequenz der Nachlässigkeiten der Hausherren. Beaufait egalisierte die nochmalige Führung zwar (59.), doch das obligatorische Torhüter-Ziehen brachte keinen Erfolg mehr. Ingolstadt nimmt den Sieg mit nach Hause und darf sich dafür zu recht feiern lassen.
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