Kassel konnte Wende in München nicht einleiten
Huskies wieder auf Platz neun
Die Special-Teams waren bei der Begegnung der München Barons gegen die Kassel Huskies entscheidend, so dass die Barons mit einem Über- und zwei (!) Unterzahltoren verdient das Eis als Sieger verließen.
Die ca. 500 mit einem Sonderzug und Bussen angereisten Husky-Fans hofften in München
auf einen weiteren Schritt aus dem Tief ihrer Mannschaft. Doch am Ende mussten sie ohne Punkte die Heimreise antreten, mit der Erkenntnis, dass die Huskies momentan aufgrund ihrer eigenen Verunsicherung gegen ein Team, dass vor Selbstsicherheit strotzt und mit dem achten Sieg in Folge einen neuen Vereinsrekord aufstellte, zu unterlegen waren. Wer dem Gegner zwei Treffer in Unterzahl gestattet, muss dann schon seine eigenen Chancen fast zu hundert Prozent verwandeln, um siegreich zu sein. Und das gelingt den Kasselern, insbesondere im Jahr 2002, einfach nicht.
In der taktisch geprägten Partie begannen beide Mannschaften vorsichtig. Die Barons, weil sie auf eigenem Eis die Huskies nicht unterschätzen wollten und die wiederum, um ein schnelles Gegentor zu vermeiden. Es entwickelte sich zwar ein munteres Spiel, mit Angriffen auf beiden Seiten, die zwingenden Chancen ergaben sich aber nicht. So prüften zunächst die Münchner Hans Lodin und Ex-Husky Greg Johnston Ilpo Kauhanen im Gehäuse der Gäste, allerdings ohne Erfolg (5./6.). Auf der Gegenseite versuchten sich ebenso erfolglos Gert Acker, Brent Peterson und Daniel Kreutzer an Boris Rousson (7./9.). Auch im weiteren Verlauf konnten erneut Brent Peterson sowie Greg Johnston die jeweiligen Torhüter nicht überwinden. So dauerte es bis zur 18. Minute bis die Gastgeber doch noch jubeln durften, als Jörg Handrick das 1:0 erzielte.
Ab dem zweiten Drittel wurde es eigentlich nur noch spannend, wenn sich die Special-Teams gegenüber standen, wobei die Barons die aktivere Mannschaft stellten und schließlich auch die entscheidenden Situationen konsequent nutzten. Zuerst aber waren die Nordhessen an der Reihe. Nachdem München eine 5:3 Überzahl der Kasseler überstanden hatte, verwertete Tobias Abstreiter, mit immer noch einem Mann mehr, ein feines Zuspiel von Thomas Daffner zum 1:1 Ausgleich (25.). Die Freude währte jedoch nur gut zwei Minuten, weil die Isarstädter einen Fehler im Power-Play der Gäste durch Christoph Schubert mit der erneuten Führung bestraften. Symptomatisch für die zeitweise fehlende Konzentration der Huskies war in der 33. Minute ein Alleingang von Andy Schneider, der völlig unbedrängt durch die Abwehr marschieren konnte, letztlich aber an Ilpo Kauhanen scheiterte. Nachdem dann Gert Acker für zwei plus zwei Spielminuten auf die Strafbank verbannt wurde, schlug auch die Überzahlformation der Bayern zu. Kapitän Simon Wheeldon bediente Mike Kennedy, der zum 3:1 einnetzte (38.).
Trotz des Rückstandes hatten sich die Kasseler noch nicht aufgegeben. Gleich zu Beginn des letzten Abschnittes hatte Brent Peterson, der von Klaus Kathan und Pat Mikesch freigespielt wurde, den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch Boris Rousson blieb Sieger. Die Huskies erspielten sich noch einige Chancen, aber die Münchner standen clever in der Hintermannschaft und Boris Rousson war ebenso zur Stelle, wenn nötig. Schließlich besiegelte Andy Schneider, wiederum bei Unterzahl, mit dem 4:1 die Niederlage des Gegners (50.), dem das Aufbäumen nach diesem Treffer (Daffner, Hartogs, Daffner) nichts mehr nützte.
Stimmen der Trainer zum Spiel:
Sean Simpson: "Es war ein gutes Spiel mit viel Energie. Die Special-Teams waren heute der entscheidende Faktor. Immer dann gab es viele Chancen auf beiden Seiten. Ich wünsche Hans Zach mit seiner Mannschaft viel Glück bei Olympia."
Hans Zach: "Die letzten Spiele zwischen uns waren immer knapp, heute war es deutlich, vielleicht aber mit einem Tor zu hoch. Wir hätten besser in Überzahl spielen müssen. Man hat uns die Unsicherheit angemerkt. Solche Fehler dürfen nicht passieren. Zum dritten Drittel ist die Mannschaft mit viel Schwung herausgekommen, aber wir konnten die Chancen nicht verwerten."
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