Kassel Huskies: Bittere Niederlage in Berlin
Capitals kippen Spiel kurz vor Ende innerhalb von 24 Sekunden
Berlin hat sich einmal mehr als schlechtes Pflaster für die Kassel Huskies bewiesen. Auch im siebten Anlauf in Folge konnten die Huskies bei den Berlin Capitals keinen Sieg feiern.
In einer weitgehend ausgeglichenen und fairen Partie sahen die in der Defensive konzentriert agierenden G
äste lange wie der Sieger aus. Im ersten Drittel hatten sie mehr vom Spiel, so dass die Führung auch verdient war. Im weiteren Verlauf konnten beide Teams die sich ihnen bietenden Gelegenheiten dank hervorragender Torhüter nicht verwerten und als die nie aufgebenden Hauptstädter wohl selbst nicht mehr an einen Punktgewinn dachten, hatten sie das Glück auf ihrer Seite. Vier Minuten vor dem Ende sicherten sich die Berliner mit einem Doppelschlag, bei dem sie den Schock der Kasseler nach dem Ausgleich sogleich zu dem Siegtreffer ausnutzten, die vollen drei Punkte.
Gleich zu Beginn der Partie hatten die Huskies in Überzahl die Möglichkeit zur Führung, aber Tobias Abstreiter zielte knapp am Berliner Gehäuse vorbei und Stéphane Robitaille fand in Andrej Mezin seinen Meister (2.). Danach wechselten sich die Torchancen der beiden Kontrahenten quasi ab. In der fünften Minute scheiterte Greg Andrusak an Ilpo Kauhanen, der als frisch gebackener Papa das Tor der Kasseler hütete. Nur eine Minute später konnte Jeff MacLeod den Puck nicht an Andrej Mezin vorbei ins Tor befördern. Schließlich waren auch Fredrik Öberg und Yvon Corriveau mit ihren Schüssen erfolglos, weil sich Ilpo Kauhanen als sicherer Rückhalt präsentierte (9./16.). Dazwischen hatten die Gastgeber die wohl klarste Chance der Nordhessen überstanden, als Shayne Wright nach abgelaufener Strafzeit einen Befreiungsschlag seines Mannschaftskollegen erreichte und allein vor Andrej Mezin auftauchte, diesen jedoch nicht überwand (11.). In der 17. Minute war es dann aber soweit, der Ex-Capital Doug Derraugh erzielte im Fallen mit der Rückhand das 1:0 für Kassel. Ein weiteres Mal jubelten die Gäste kurz vor Ende des Drittels, doch der Treffer konnte nicht anerkannt werden, da Thomas Daffner mit dem Schlittschuh traf.
Wechselhaft blieb das Spiel auch in der Folge. Beide Teams hatten jeweils kurze Phasen, in denen ein Tor in der Luft lag, die Torhüter allerdings keinen weiteren Erfolg zuließen. So war Andrej Mezin gegen Doug Derraugh, Thomas Daffner, Brent Peterson und zweimal Klaus Kathan auf dem Posten, während sein Gegenüber Ilpo Kauhanen Vyacheslav Fanduls (3x) zur Verzweiflung brachte und ebenso die Chancen von Corey Foster, Aleksandrs Kercs sowie Fredrik Öberg vereitelte. Letztere knapp vor der Sirene, als seine Kameraden sich offensichtlich bereits mit ihren Gedanken in der Kabine befanden.
Im ersten Angriff des Abschlusssdrittels waren die Huskies wieder an der Reihe, doch Andreas Loth scheiterte ebenso wie Stéphane Robitaille im Power-Play oder Jeff Tory am glänzend aufgelegten Andrej Mezin (44./45.). Überhaupt hatten die Goalies einen guten Abend, denn auch Ilpo Kauhanen zeigte mit tollen Reflexen gegen Aleksandrs Kercs (47.) und Evgeny Davydov (47./54.) seine Klasse. Und als alle Anwesenden glaubten, dass den Berlinern im heutigen Spiel kein Tor mehr gelingt, schlugen sie unfassbar für die Anhänger der Huskies innerhalb von 24 Sekunden zweimal zu. Zuerst gelang Yvon Corriveau der Ausgleich (56.) und anschließend stellte Lorenz Funk den glücklichen 2:1 Sieg für seine Mannen her (57.).
Stimmen der Trainer zum Spiel:
Gunnar Leidborg: "Ich bin froh, dass wir das Spiel noch umgedreht haben. Es war harte Arbeit für uns. Es war wie gegen eine Wand zu spielen. Im ersten Drittel waren wir zu ängstlich und Kassel hat verdient geführt. Im zweiten Drittel sind wir besser ins Spiel gekommen. Wir haben alles gegeben und zum Schluss war das Glück auf unserer Seite."
Hans Zach: "Es war bitter, kurz vor Schluss die Niederlage hinzunehmen. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Berlin hat gekämpft, um mindestens einen Punkt noch zu holen, am Ende sind es dann sogar drei geworden."
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