Geoff Ward übernimmt die Roosters
Trainersuche beim Iserlohner DEL-Club beendet
Die Iserlohn Roosters haben mit Geoff Ward einen neuen Trainer gefunden. Der 44-jährige Kanadier wechselt als Development Coach von Stanley-Cup Finalist Edmonton Oilers an den Iserlohner Seilersee. Der 44-jährige Kanadier aus Waterloo in der Provinz Ontario unterzeichnete einen Jahresvertrag bei den Sauerländern.
"Ich bin sehr froh, dass wir unsere intensive Suche zum Abschluss gebracht haben", unterstreicht Roostermanager Karsten Mende. Den ersten Kontakt zu Ward stellte dessen kanadischer Agent her. Er sorgte für ein rasches, telefonisches Gespräch. Umfangreiche Informationen musste Roostermanager Mende zunächst allerdings nicht einholen, kannte er Ward doch vor allem von einem Besuch in Toronto. Im Rahmen einer Scoutingtour im Februar 2004 besuchte Mende gleich mehrere Spieler der Toronto Roadrunners, die ihre erste Saison in der AHL bestritten. "Wir haben damals schon kurz geplaudert", sagt Mende, der Ward rasch nach weiteren telefonischen Gesprächen zu einem Besuch in Iserlohn eingeladen hat. Direkt nach Mendes Rückkehr von den Eishockeyweltmeisterschaften im lettischen Riga trafen sich beide in der Waldstadt und legten den Grundstein für die nun beginnende Zusammenarbeit. "Mich haben insbesondere seine Kenntnisse über das Eishockey in Europa und vor alle sein Fachwissen über Spieler und Vereine in der DEL überzeugt", sagt Mende in der Rückschau. Zudem habe Ward den Eindruck vermittelt, sehr strukturiert und akribisch zu arbeiten. Dies sei auch aufgrund des Anforderungsprofis der Iserlohn Roosters von ganz besonderer Bedeutung gewesen.
Nach dem intensiven Kennen lernen hat Mende Informationen in Nordamerika gesammelt, die letztendlich zur Entscheidung reiften, dem 44-jährigen einen Vertrag als Cheftrainer anzubieten. Dass zunächst nur ein Jahresvertrag unterzeichnet wurde, will Mende nicht als eingeschränktes Vertrauen bewertet wissen. Beide Seiten müssten in den kommenden Monaten herausfinden, ob man sich auch eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen könne. Die ersten Ansätze dazu seien gemacht, so Mende.
"Ich bin Trainer und muss hinter der Bande stehen, deshalb habe ich mich entschieden, die Oilers Organisation zu verlassen und bei den Iserlohn Roosters einen Vertrag zu unterzeichnen", sagt Ward, der nach den Stanley-Cup-Play-Offs nach Iserlohn kommen wird.
Profieishockey hat Ward zwar nie gespielt, sich aber dafür sehr früh für einen Job im Eishockey entschieden. 1989 übernahm der heute 44-jährige an der Universität von Waterloo seinen ersten Assistenztrainerjob, wurde vier Jahre später bei den Waterloo Siskins zum ersten Mal Cheftrainer und führte die Nachwuchsmannschaft zum Titelgewinn in ihrer Liga. Anschließend folgte eine fünf Jahre dauernde Cheftrainerzeit in der kanadischen Ontario Hockey League in Kitchener und Guelph, bevor er über ein einjähriges Engagement in der ECHL und ein paar Monaten beim EC Bad Nauheim zu den Hamilton Bulldogs in die AHL wechselte. Fünf Jahre lang arbeitet Ward seitdem für die Organisation der Oilers, war in Hamilton zunächst Assistenztrainer, schaffte dann in seinem ersten Jahr als Cheftrainer die Calder Cup-Finals, verlor dort aber gegen Houston. Anschließend folgte der Wechsel zu den neu gegründeten Toronto Roadrunners. Hier leistete Ward so herausragende Arbeit, dass er gleich im ersten Jahr zum besten Trainer der AHL gewählt wurde. Die Oilers entschieden sich im NHL-Streikjahr die Roadrunners nach Alberta zu holen, so dass Ward gemeinsam mit seiner Familie nach Edmonton zog. Da das AHL-Projekt in der vergangenen Saison aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen nicht fortgesetzt wurde, wechselte der Kanadier auf die Position des Developement Coaches. Dort kümmerte er sich in den vergangenen Monaten um die rund 40 "Prospects" der Oilers, die nach ihrem Draft in den verschiedensten Ligen Nordamerikas spielen. Außerdem scoutete er in den diesjährigen Stanleycup-Play-Offs die Gegner der Oilers. Auch seinen herausragenden Analysen ist es zu verdanken, dass Edmonton den Sprung bis ins Finale der NHL geschafft hat.
Ward ist verheiratet und hat insgesamt drei Kinder, die gemeinsam mit ihrem Vater nach Iserlohn kommen werden. Er selbst beschreibt sich als Familienmensch, der seine Zeit gern mit seinen Lieben verbringt.
"Ich stehe für physisch starkes, aggressives Eishockey", unterstreicht Ward, dem die Fitness seiner Spieler sehr am Herzen liegt. Von seiner neuen Mannschaft kennt er neben Mark Greig auch Kirk Furey persönlich. Gegen sie und zahlreiche weitere Spieler aus der gesamten DEL hat er gespielt oder in der Vergangenheit mit ihnen gearbeitet. "Ich werde meinen nächsten Besuch in Iserlohn nutzen, um die neue Mannschaft kennen zu lernen und viele Spiele aus der vergangenen Saison anzuschauen", so Ward. Zudem wird er sich auch im Rahmen einer Talkrunde den Fragen der Fans stellen, die sicherlich sehr neugierig auf ihren neuen Cheftrainer sein werden. Mit dem heutigen Tag beginnt für Ward auch die Suche nach neuen Spielern. "Ich kenne die Iserlohner Bedingungen und denke, dass wir mit weiteren vier oder fünf ausländischen Spielern und dem ein oder anderen Deutschen eine gute Mannschaft aufbauen können. Außerdem hoffe ich, dass Iserlohn schnell das für mich wird, was es für unsere wohl sehr engagierten und lauten Fans schon ist - ein Zuhause."
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