Gelingt die Trendwende mit neuen Verantwortlichen?
Die Thomas Sabo Ice Tigers vor der Saison 2013/14
Vor der letzten Saison wurde der Kader der Nürnberg Ice Tigers mit vermeintlich hochkarätigen Neuzugängen verstärkt und die Franken zählten für viele zum erweiterten Favoritenkreis. Dennoch sprang nach der Hauptrunde nur ein enttäuschender siebter Platz heraus, das Aus folgte mit 1:2 in den Pre-Playoffs gegen die Grizzly Adams Wolfsburg.
Der enttäuschende Saisonverlauf sorgte im Umfeld für einige Unruhe, zunächst musste Cheftrainer Jeff Tomlinson im Dezember gehen, sein international renommierter Nachfolger Bengt-Ake Gustafsson wurde nach der Saison vor die Tür gesetzt, wie auch Manager Lorenz Funk jun. Hinter der Bande sollen es nun Tray Tuomie und Maurizio Mansi richten, das Management haben Martin Jiranek und Christoph Sandner übernommen. Erste Ergebnisse in der Vorbereitung lassen aufhorchen.
Im Tor der Ice Tigers haben weiterhin Tyler Weiman und Andreas Jenike das Vertrauen. Gewechselt wurde nur auf der Position des dritten Torhüters, Jakob Goll ersetzt den nach München gewechselten Jimmy Hertel.
Mit fünf Verteidigern aus dem Kader des letzten Jahres gehen die Franken in die neue Spielzeit. Brett Festerling, Peter Lindlbauer, Marco Nowak, Jame Pollock und Tim Schüle haben Verträge für die kommende Spielzeit. Nicht mehr im Dress der Ice Tigers laufen Casey Borer (nach Berlin), Sven Butenschön (unbekannt) und Rob Leask (Karriereende, Cheftrainer beim EV Regensburg) auf.
Neu gekommen ist Verteidiger Ryan Caldwell, der zuletzt bei den Eisbären Berlin unter Vertrag stand und in 24 Einsätzen für den Rekordmeister ein Tor fünf ASsists erzielte. In der DEL stand der 32-jährige Kanadier von 2008 bis 2010 bei der Düsseldorfer EG unter Vertrag, für die er in 120 Partien 12 Tore und 37 Vorlagen erzielte.
Ein Rückkehrer wurde mit Fredrik Eriksson verpflichtet, der bereits in der Saison 2010-2011 in Nürnberg unter Vertrag stand und in den letzten beiden Jahren für die Frölunda Indians in der ersten schwedischen Liga auflief. In seinem Jahr ni Nürnberg absolvierte der 30-jährige Schwede 50 Einsätze und konnte fünf Tore und 21 Vorlagen erzielen.
Dritter Neuzugang für die Hintermannschaft ist der erst 20 Jahre alte Marcus Weber, der in der letzten Saison 28 Oberligaspiele für den EC Peiting, sowie 21 DEL-Partien für den EHC München bestritt. Per Förderlizenz ist der gebürtige Garmischer für den Zweitligisten SC Riessersee spielberechtigt.
Nur zwei Neuzugänge wurden bislang für den Angriff unter Vertrag genommen, diesen stehen gleich sechs Abgänge gegenüber. Vitalij Aab (Karaganda), Ryan Bayda (Augsburg), Eric Chouinard (unbekannt), Dusan Frosch (Iserlohn), Florian Strobl (zurück nach Bad Tölz) und Daniel Weiß (zurück nach Berlin) verlassen Nürnberg.
Weiterhin im Kader stehen zehn Angreifer aus der letzten Saison, namentlich Patrick Buzas, Yasin Ehliz, Connor James, Jason Jaspers, Evan Kaufmann, Leonhard Pföderl, Patrick Reimer, Steven Reinprecht, Steven Rupprich und Yan Stastny.
Erster Neuzugang war der 21-jährige David Elsner, der von den Landshut Cannibals aus der zweiten Liga nach Nürnberg wechselt. In 53 Einsätzen im Dress der Cannibals erzielte er 13 Tore und bereitete 21 Treffer vor. DEL-Luft konnte er in der Saison 2010-2011 schnuppern, als er für drei Partien im Dress des ERC Ingolstadt auflief und ein Tor erzielen konnte.
Von Red Bull Salzburg kommt der 28-jährige Kanadier Steven Regier. In vier Spielzeiten in Salzburg erzielte der 26-fache NHL-Spieler 45 Tore und 100 Assists in 222 Spielen. In Nordamerika lief er zuvor in der NHL für die New York Islanders und die St. Louis Blues auf und konnte drei Tore und eine vorlage erzielen. Zudem absolvierte er 377 AHL-Spiele in denen er 85 Tore und 121 Vorlagen erzielte.
Fazit: Die Ice Tigers haben zu Saisonbeginn sprichwörtlich ein Hammerprogramm in Köln, gegen Hamburg, in Ingolstadt und gegen Berlin zu absolvieren. Gelingt dabei ein guter Start, gibt das Sicherheit, Selbstvertrauen und kann die Ice Tigers in die Playoffs führen. Allerdings hat die Vergangenheit leider oft gezeigt, dass ein bei dem Programm durchaus möglicher, schwacher Saisonstart schnell für viel Unruhe sorgen kann. Denn Vereinsboss, Geld- und Namensgeber Thomas Sabo macht keine Gefangenen, wenn er Handlungsbedarf sieht.
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