DEL	28.03.2005, 17:19

Frankfurt trifft im Halbfinale auf Mannheim

Köln und Wolfsburg erzwingen siebtes Spiel

Die Adler Mannheim und die Frankfurt Lions haben am Ostermontag die Halbfinalteilnahme perfekt gemacht. Die Entscheidung über den vierten Halbfinalisten fällt am Mittwoch in der Kölnarena zwischen den Haien und dem ERC Ingolstadt. Die Rheinländer gewannen das sechste Spiel in Ingolstadt mit 3:1 und glichen in der Serie zum 3:3 aus. Am Mittwoch kommt es außerdem zum letzten Aufeinandertreffen zwischen den Grizzly Adams Wolfsburg und den Kassel Huskies. Die VW-Städter verhinderten durch einen 4:1 Auswärtssieg in Kassel zunächst den Abstieg nach einem Jahr DEL Zugehörigkeit.

Die Frankfurt Lions konnten sich heute gleich zweimal bei Verantwortlichen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für das Weiterkommen bedanken. Zunächst wurde Frankfurts Francois Bouchard nicht für sein folgenschweres Foul an Hamburgs Forster gesperrt. Forster liegt nach dem Angriff gegen seinen Kopf immer noch in einer Frankfurter Klinik. Bouchard durfte im Gegensatz zu Berlins Erik Cole, der für ein ähnliches Foul für sechs Spiele von der DEL gesperrt wurde, in der Color-Line Arena spielen. Die Hamburger Rumpftruppe wehrte sich mit allen verbliebenen Kräften. Beide Torhüter Rousson und Gordon waren, wie bereits am Samstag, in der regulären Spielzeit nicht zu überwinden. In der Verlängerung dauerte es bis zur 14. Spielminute, bis das Spiel durch eine Fehlentscheidung von Hauptschiedsrichter Harald Deubert dann entschieden wurde. Ein Schuss an die Maske von Freezers-Goalie Boris Rousson wurde nicht abgepfiffen, Doug Weight brauchte den Puck nur noch am liegenden Rousson vorbeizuschieben. Schiedsrichter Deubert wurde zum Schutz vor den aufgebrachten Zuschauern mit Regenschirmen in die Kabine gebracht.

Ebensfalls im Halbfinale stehen die Adler Mannheim nach einem 3:1 über die Nürnberg Ice Tigers, die wie im Vorjahr im Viertelfinale ausscheiden. 6000 Zuschauer im Friedrichspark erlebten ein dramatisches Match, das von der ersten bis zur letzten Minute spannend blieb. Vor allem im Powerplay machten die Gäste viel Druck, die Konter der Adler waren nicht so gefährlich wie in den ersten vier Partien. Doch der erste Treffer fiel auf Mannheimer Seite. Im Gedränge vor dem gegnerischen Tor war wieder einmal Rene Corbet erfolgreich. Im zweiten Durchgang überstanden die Adler sieben Unterzahlsituationen. Im Schlussdrittel zeigten die Adler dann ihrerseits erfolgreiches Powerplay. Jochen Hecht sorgte in der 55. Minute für die vermeintliche Vorentscheidung, als er in Überzahl unbedrängt vor Svoboda aufkreuzte und die Scheibe rechts oben im kurzen Eck versenkte. Doch nur 23 Sekunden später war die Mannschaft von Greg Poss wieder im Spiel, Greg Leeb hatte nach gewonnenem Bully so viel Platz wie Hecht kurz zuvor auf der anderen Seite - nur noch 2:1. In der 57. Minute das nächste Powerplay für die Adler. Andy Delmore zog von der blauen Linie ab, René Corbet fälschte unhaltbar zum 3:1 ab. Mit seinem achten Play-Off-Treffer sicherte Corbet den Adlern den Sieg und schoss das Team ins Halbfinale. Auch Ice Tigers-Coach Greg Poss lobte Corbet nach der Partie: "Wir haben es nicht geschafft, Corbet aus dem Rhythmus zu bringen. Er war Vorbild für die ganze Mannschaft." Damit treffen die Adler im Halbfinale nun auf die Frankfurt Lions.

Zu einem siebten Spiel kommt es am Mittwoch zwischen den Kölner Haie und dem ERC Ingolstadt. Die Haie gewannen in auswärts mit 3:1 und glichen in der Serie zum 3:3 aus. Von Anfang an beherrschte Köln die Gastgeber und ging durch Beardsmore in Führung (3.). Nach 19. Spielminuten kam es zu einer umstrittenen Szene, die mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Haie-Stürmer Boos endete. Der Schläger von Boos wurde in dessen Rücken von ERC-Verteidiger Armstrong vehement festgehalten. Boos versuchte, sich mehrfach loszureißen und berührte Armstrong schließlich mit dem Schläger im Gesicht. Schiedsrichter Schütz, der bereits am Samstag eine äußerst fragwürdige Disziplinarstrafe gegen Lewandowski verhängt hatte, schickte Boos vom Eis. Er ist in Spiel 7 am Mittwoch gesperrt. Die Haie erwägen einen Protest gegen die Sperre einzureichen. Das Haie-Team ließ sich aber nicht vom Weg abbringen und erhöhte zunächst durch Julien auf 2:0 (20., Überzahl). Roy sorgte mit dem 3:0 (21., Überzahl) für die Entscheidung, denn anders als am Samstag ließen sich die Haie durch den Anschlusstreffer der Panther durch MacDonald (36.) nicht beeindrucken. Der KEC brachte den Vorsprung mit viel Einsatz und Moral über die Zeit. Der Sieger am Mittwoch wird von den Eisbären Berlin im Halbfinale erwartet.

Ein wahres "Endspiel" gibt es auch in der Play-down Serie. Die Grizzly Adams gewannen das sechste Spiel in Kassel mit 4:1 und erwarten die Huskies am Mittwoch zum siebten Spiel im Eispalast. Die Huskies kämpften und erspielten sich einige gute Möglichkeiten, da sie aber phasenweise unkonzentriert agierten, gelang ihnen der entscheidende Sieg nicht. Sven Valenti musste von einem Schuß getroffen gleich zu Beginn der Partie verletzt vom Eis (2.). Wenig später stockte den 5.429 Zuschauern der Atem, als Sychra, der von einem Schläger getroffen wurde, im Laufen nach vorne umkippte und bewusstlos liegen blieb (6.). Er musste vom Notarzt mit der Trage vom Eis getragen und mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gefahren werden. Richard Pavlikovsky überwand Husky-Goalie Gage zur Hälfte des Spiels nach über 120 - aus Wolfsburger Sicht - torlosen Minuten mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 1:0. Nach einem Gewühl vor dem Tor konnte Paepke den Puck im Sitzen in der 43. Spielminute zum 2:0 über die Linie drücken. Zwölf Minuten vor dem Ende bediente Acker nach einem Pass von Hommel den an der blauen Linie stehenden Retzer, welcher zum 1:2 für die Nordhessen traf. Während einer fünfminütigen Überzahlsituation schoss Musial im Powerplay das 3:1 (51.) für die Gäste. Simon traf mit einem Empty Net Goal kurz vor Spielende zum 4:1 Endstand

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