Fischtown - die richtige Entscheidung
Interview mit Bremerhavens Jan Urbas
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Jan Urbas. Foto: City Press.
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Interview
Jan Urbas wurde 1989 in Ljubljana geboren. Der "rechte Flügel" spielte bis 2006 für seinen Heimatverein, bevor es ihn hinaus in die weite Eishockeywelt trug. Nach fünf Jahren in Schweden, München und Österreich landete er in Bremerhaven. Nach dem 3:2 Sieg in Krefeld sprach er mit Ivo Jaschick:
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg hier in Krefeld! Als Sie mit dem Eishockey in Ihrer Kindheit anfingen, wer war da Ihr Idol? Wem haben Sie nachgeeifert?
Zu der Zeit, als ich mit dem Eishockeyspiel anfing, war Wayne Gretzky das Non plus Ultra, er war in aller Munde, er setzte einen Rekord nach dem anderen! Wer wollte da nicht die "99" sein. Leider konnten wir damals in Slowenien nicht so viel NHL sehen, aber das Wenige, was wir sahen, reichte! Wir, ich auch, haben alles gesammelt, was wir bekommen konnten - in meinem Zimmer habe ich immer noch ein Poster von IHM hängen!
Schaut man auf Ihr Punktekonto, haben Sie sich von ihm einiges abgeschaut!
(lachend) Nein, nein! Er ist "The Great One"?
Sie sind aber auch sehr erfolgreich!!
Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig zufrieden bin, denn die Scheiben finden momentan ziemlich oft den Weg ins Netz. Das macht mich happy, weil ich so auch dem Team helfen kann - und das ist im Grunde genommen, was zählt!
Sie sind ein richtiger Goalgetter - wollten Sie es auch von Anfang an werden?
Ja klar! Jeder möchte Tore schießen - ich auch! In erinnere mich noch zurück an meine Juniorenzeit, es fing ganz gut an, ich scorte viel, doch dann warfen mich einige Verletzungen zurück und meine Produktion der Skorerpunkte ging dann auch zurück. In der österreichischen "Erste Bank Liga", beim Villacher SV, fand ich dann schließlich wieder zurück in die Spur. Dann suchte ich wieder eine Herausforderung und die fand ich dann bei den Pinguinen in Bremerhaven. Wie kamen Sie nach "Fischtown"?
Wie gesagt, habe ich in Villach gespielt - aber ich hatte höhere Ziele, fühlte mich fit und wollte in einer besseren, spielstärkeren Liga spielen. Dann wurde der Kontakt zu Bremerhaven hergestellt und ich hatte erste Gespräche mit dem Teammanager Alfred Prey. Er sprach mit mir, meinem Agenten und dann habe ich halt unterschrieben - mir war schon sehr schnell klar, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich bin jetzt schon im dritten Jahr hier und mal schauen, wie weit die Reise geht!
Können Sie mal ganz knapp Ihr Team analysieren! Der große Rückhalt, Tomas Pöpperle, ist verletzt ausgefallen, aber mit Kristers Gudlevskis haben Sie gleichwertigen Ersatz!
Ja, wir haben eine wirklich gute Truppe beisammen. Wir starteten sehr gut in diese Spielzeit, hatten dann einen kleinen Einbruch, was immer mal wieder vorkommen kann. Jetzt sind wir aber wieder in der Spur! Alle meine Kollegen haben einen tollen Charakter - einer steht für den anderen, man kann dies auf dem Eis sehen! Pöpperle hatte drei Einsätze für uns, in denen er gezeigt hat, was er kann. Dann kam mit Kris(ters Gudlevskis) ein weiterer großartiger Typ zu uns, er passt sehr gut zu uns und wir sind mit ihm wieder auf dem richtigen Weg.
Kommen wir zum Spiel, dem "Kampf" der Pinguine aus Bremerhaven und Krefeld! Wie haben Sie ihn gesehen?
Es war das zu erwartende schwere Spiel! Es ist eigentlich immer schwer, wenn wir auswärts antreten müssen! Wir wussten, dass Krefeld sehr gut in der Verteidigung steht. So kamen sie auch anfangs mit viel Schwung, aber wir waren gut darauf vorbereitet. Uns gelang eine frühe Führung, doch die Krefelder kamen zurück, aber wir ließen uns davon nicht beeindrucken, kämpften weiter und gingen vorentscheidend mit 3:1 in Führung. Krefeld drängte und fightete, kam auch zum Anschlusstreffer, aber wir haben es ziemlich souverän über die Bühne gebracht. Es war ein toller Kampf und Erfolg der ganzen Mannschaft, ein ungemein wichtiger 3-Punkte-Sieg.
Mit Ihrem Tor zum wichtigen 1:0 haben Sie praktisch den Weg zum späteren Erfolg geebnet!
Genau! Es ist immer einfacher, wenn man das erste Tor schießt. Es gibt einem zusätzliche Motivation und Kraft. Es war eine super Vorbereitung, ich weiß gar nicht mehr genau, wie es vor sich ging, aber es war schon schön, als er im Netz zappelte!
Was war der Schlüssel zum 3:2 Sieg in Krefeld?
Wir standen sehr gut in der Verteidigung und gaben dem Gegner kaum Torchancen! Und was durch kam landete in der Fanghand von Kris. Auch die Special Teams machten ihre Arbeit hervorragend - bei beiden Gegentoren waren wir in Unterzahl (ein PPG und ein ENG) und auch wir schafften ein Powerplay-Tor. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es immer schön aber meistens auch hart ist, auswärts zu gewinnen!
Weiterhin viel Erfolg und vielen Dank für dieses nette Gespräch!
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