"Energiespieler"
Interview mit Bremerhavens Tim Lutz
|
Tim Lutz. Foto: City-Press.
|
Interview
Tim Lutz wurde in der Schweiz geboren, spielte zuerst in Rapperswil, wechselte dann nach Mannheim, spielte wieder in der Schweiz und ist seit letzter Saison in Bremerhaven. Nach der Partie in Köln (0:2) sprach er mit Ivo Jaschick:
Tim, Sie sind Schweizer, geboren im schweizerischen Richterswil - wie kommt es da, dass Sie in Deutschland Eishockey spielen? Schon als Teenager waren Sie für die Jungadler aktiv.
Dass mit dem Schweizer stimmt nur zur Hälfte. Ich bin beides! Mein Vater ist Deutscher und meine Mutter Schweizerin - so habe ich beide Staatsbürgerschaften und fühle mich sowohl als Deutscher, als auch als Schweizer! In den Nachwuchs der Mannheim Adler kam ich halt, nachdem sie mich gesichtet hatten und ich mich ihnen dann angeschlossen habe. So kam ich nach Deutschland und wurde auch in die Juniorennationalmannschaft eingeladen, die ich dankend angenommen habe. Das ist auch der Grund warum ich mich eishockeytechnisch als waschechter Deutscher fühle! Als das Angebot der Fischtown Pinguine kam, war es für mich natürlich sehr interessant - ich bekam die Chance in der ersten Liga, in der DEL zu spielen. Ich freue mich riesig, in Bremerhaven zu sein und die Chance zu haben, mich hier weiterentwickeln zu können.
Da Sie schon für verschiedene Nachwuchsmannschaften des DEB gespielt haben, haben Sie sich also eishockeytechnisch für Deutschland entschieden?
Zu der Zeit war ich ein Jungadler, hatte auch sehr viele Freunde dort und der Deutsche Eishockey Bund hat mich zuerst gefragt - deswegen bestand für mich überhaupt keine Frage für Deutschland zu spielen.
Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben?
Ich würde sagen, dass ich ein "Energiespieler" bin, der versucht viel Tempo ins Spiel zu bringen, aber auch Wert auf viel Kreativität legt.
Relativ viele Ihrer Mitspieler haben einen östlich geprägten Spielstil - wie kommen Sie damit zurecht?
Gut, sehr gut sogar! Ich muss sagen, dass ich mich seit dem ersten Tag sehr wohl in diesem Team fühle! Die Chemie in der Mannschaft stimmt und ich bin stolz und sehr froh in dieser tollen Organisation und Mannschaft sein zu dürfen!
Das heutige Spiel hier in der Köln-Arena haben Sie mit 2:0 verloren! Sehr knapp - einen Penalty verschossen (Tye McGinn) und einen "Empty Netter" kurz vor Schluss kassiert! Wie haben Sie es gesehen?
Sie haben es ja auch gesehen, es war ein sehr hart umkämpftes Spiel. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen - am Ende hat uns vielleicht die letzte Konsequenz, oder vielleicht auch nur das nötige Glück gefehlt. Es war sehr knapp! Das Spiel hätte so oder so ausgehen können. Jetzt heißt es das verlorene Match abzuhaken und uns auf die nächste Partie gegen Mannheim zu konzentrieren. Dann müssen wir wieder Vollgas geben!
Es gehört bei einem Penalty-Schuss auch einiges an Glück dazu! Haben Sie schon mal einen geschossen?
Bei den Profis noch nicht! Im Nachwuchs bei den Junioren habe ich sehr viele geschossen - ich mache das auch sehr gerne und ich hoffe, dass ich demnächst mal die Chance bekomme!
Der Gegner im nächsten Spiel ist dann Ihr Jugendteam Mannheim Adler!
Es wird für mich ein richtiges "Highlight" - da freue ich mich schon sehr drauf!
Gute Heimfahrt und viel Erfolg!
|