Doch noch ein Sieg gegen Spitzenteam
Eisbären schlagen Haie mit 5:3
Die Berliner Presse hatte in den vergangenen Tagen vielstimmig geunkt, dass die Eisbären gegen Spitzenteams wie Mannheim, Ingolstadt & Co. einfach nicht gewinnen könnten - jedenfalls nicht mit dem Kader 2006/2007. Nun haben die Hauptstädter mit einem 5:3-Heimerfolg gegen die Kölner Haie den Gegenbeweis angetreten, ohne dabei das kritische Umfeld wesentlich überzeugt zu haben. Wie schon oft in dieser Saison waren die drei Punkte die wesentliche positive Erkenntnis des Spiels.
Die Eisbären starteten schwach ins Spiel, doch auch die Gäste aus der Domstadt kamen nicht unbedingt mit viel Elan aus der Kabine. Erst eine doppelte Überzahl verschaffte den Haien in der 8. Minute die nötigen Freiräume auf dem Eis, um das 0:1 zu erzielen. Dabei durften sich die Eisbären zu recht ärgern, denn Schiedsrichter Homola hatte zuvor Roach nach einem unabsichtlichen Schuss über die Bande wegen Spielverzögerung in die Kühlbox gesetzt, wo zu diesem Zeitpunkt schon ein Berliner saß. Nach dem 0:1 durch Julien nutzten die Gäste in dier 10. Minute die Überzahl noch einmal aus, um bei 5-4-Konstellation auch noch das 0:2 zu markieren (Torschütze Kopitz). Da waren die 4.695 Zuschauer im ausverkauften "Wellblechpalast" natürlich ersteinmal restlos bedient. Aber es kam auch zu wenig Druck von den Hausherren, wenig Konzept, wenig Spielwitz - dafür viel zu viele Fehler. Patrick Jarrett's "Billard-Tor" zum 1:2 (17.) konnte zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht als Ergebnis redlichen Schaffens der Eisbären gewertet werden.
In der Drittelpause nahm EHC-Coach Pierre Pagé dann einen Torwartwechsel vor, setzte Ziffzer zwischen die Pfosten, wohl in erster Linie aus psychologischen Gründen, den Dschunussow hatte zuvor keine Schuld an den Haie-Toren getroffen. Für Ziffzer wurde es erst einmal bitter, denn Kopitz setzte ihm mit seinem zweiten Treffer des Tages (23.) prompt das 1:3 in die Maschen. Doch dann war es vorbei mit dem Toreschießen für die Gäste - ohne dass sich am Niveau des Spiels irgendetwas positiv geändert hätte. Doch die Eisbären trafen plötzlich: Quint (25.) probierte es erfolgreich mit seinem gefürchteten "Hammer" und Pederson arbeitete dem Puck in der 37. Minute zum 3:3 ins Tor. Da hatte auch die Auszeit von Kölns Trainer Mason nach dem 2:3 nicht gefruchtet, der wohl spürte dass die Berliner zwar nicht in Hochform, aber schwer siegeswillig waren.
Nun hatten die Eisbären zumindest mehr Sicherheit im Spiel, was sich im letzten Drittel optisch bemerkbar machte. Man schrieb schon die 54. Minute im "Wellblechpalast", als Youngster Weiß einen Patzer von Oliver Jonas im Kölner Tor zum 4:3 nutzte. Wenig später gelang Fairchild in der 56. Minute mit dem 5:3 die Entscheidung. Für den Meister aus der Hauptstadt bedeutet der "HAImsieg" wichtige Punkte im Kampf um Platz sechs, wo die Eisbären zuletzt wieder etwas ins Hintertreffen geraten waren.
Köln darf sich im Nachhinein berechtigterweise ärgern - da war mehr drin. Das sah auch Nationalspieler Lasse Kopitz so, der zweimal traf: "Wir haben stark begonnen, aber ein Eishockeyspiel geht eben über 60 Minuten und die Eisbären sind eine starke Mannschaft."
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