Die schwere Geburt eines Sieges

Eisbären drehen Heimspiel gegen Frankfurt

"The Lion sleeps tonight", intonierte der DJ der Eisbären beim Einlauf der Gäste aus Frankfurt an diesem denkwürdigen Abend im ausverkauften "Wellblechpalast" und gab damit der Hoffnung Ausdruck, die Lions würden sich dem dringend benötigten Heimsieg der krisengeschüttelten Berliner nicht allzu vehement in den Weg stellen. Doch es kam zunächst anders, die Geduld der Fans auf den Rängen wurde wieder auf eine harte Probe gestellt. Mit großer Moral gewannen die Berliner am Ende noch 4:2 (0:1 1:1 3:0).

Das erste Drittel entwickelte sich zu einem wenig verheißungsvollen Auftakt in die Partie. Haarsträubend, aber in dieser Saison nicht zum ersten Mal zu sehen, waren die Konter-Situationen in die die Eisbären bevorzugt bei eigener Überzahl immer wieder liefen. Da tröstet es wenig, dass auch die Lions hinten zeitweise mit weit herunter gelassener Hose agierten. Doch wie es bei einem kriselnden Team so ist, klappt eben in solchen Situationen nicht viel. Und so gab es zwar wie immer Chancen zu verzeichnen, nicht aber Tore und auch kein flüssiges Spiel. Stattdessen schlugen die Gäste aus dem Hessischen mit einem dieser kreuzgefährlichen Breaks zu: Ulmer (19.) setzte Eisbären-Keeper Dschunussow das 0:1 maßgeschneidert unter die Latte.

Im zweiten Durchgang lief es zunächst nicht besser für die Truppe von Trainer Pierre Pagé. Schöne Einzelleistungen von Neuzugang Pederson und vereinzelte sehenswerte "Moves" konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste zu diesem Zeitpunkt wie der spätere Sieger aussahen. Und tatsächlich konnten die Frankfurter in Überzahl zum Erfolg kommen: Erneut Ulmer war es, der Dschunussow mit einem abgefälschten, leicht verdecktem Schuss überwinden konnte. Doch dann muss etwas passiert sein. Ein Ruck, zunächst nicht erkennbar woher, durchzuckte die Hausherren kurz vor der zweiten Sirene, als Jeff Jillson zum 1:2 im Powerplay einschoss. Zuvor war das Überzahlspiel der Berliner wieder weitgehend wirkungslos.

Der Treffer ließ die Unsicherheit der Berliner im Schlussabschnitt Zug um Zug verfliegen. Da half besonders das frühe Tor von Pederson zum 2:2 32 Sekunden nach Wiederbeginn. In der 44. Minute konnte Fairchild mit dem 3:2 sein Team dann erstmals in Führung bringen. Eine bemerkenswerte Performance des US-Amerikaners, der in den letzten Spielen phasenweise ein Schatten seiner selbst gewesen ist. Der Schlusspunkt des Spiels war dann erneut Pederson vorbehalten, der in Minute 47 zum 4:2-Endstand einschob. Später musste Patrick Jarrett nach einer unglücklichen Aktion mit dem Stock, bei der sich ein Gegenspieler im Gesicht verletzte folgerichtig mit Spieldauerstrafe vom Eis. Doch die inzwischen sicheren Berliner überstanden die Unterzahlsituationen und fuhren den dringend benötigten Heimsieg nach Hause.

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23.11.2024 02:02 Uhr

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