Ciernik erzwingt späte Entscheidung

Haie verzweifeln beinahe an "Hexer" Waite

16.245 Besucher in der Kölnarena wurden am Freitagabend Zeugen einer nervenaufreibenden Partie zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt, welche Köln schlussendlich verdient mit 1:0 nach Verlängerung für sich entschied.

Dass Haie-Stürmer Ivan Ciernik erst in der bereits deutlich fortgeschrittenen Overtime der langersehnte Siegtreffer gelang, war in außergewöhnlichem Maße Ingolstadts Torhüter Jimmy Waite zuzuschreiben. Über 75 Minuten lang waren die Domstädter entschlossen auf "The Wall" zugerannt, erspielten sich sehenswerte Chancen in Hülle und Fülle. Sie machten alles erdenkliche richtig, legten eine eindrucksvolle Dominanz an den Tag und dennoch behielt der dreimalige DEL-Torhüter des Jahres stets die Oberhand. Bis zur besagten 75 Minute ...

Erstmals wurde Waites Können in der zweiten Spielminute von Kölns Urgestein Mirko Lüdemann mittels eines satten Schlagschusses auf die Probe gestellt. Der Schlussmann ließ seine Fanghand herausschnellen und parierte souverän. Auf der Gegenseite erarbeitete sich Christoph Melischko die größte Möglichkeit des ersten Spielabschnitts. Bei einem Alleingang unterlag er Kölns Schlussmann Adam Hauser nur knapp (6.). Beinahe wäre der "Rebound" dabei unglücklich in das Tor der Rheinländer gefallen, da Hauser für einen Moment die Übersicht verloren hatte.

Mit fortschreitendem Spielverlauf nahmen die Haie das Heft zunehmend in die Hand, kamen in diversen Überzahlsituationen zu Torchancen. Dem Andrang ihrer Gastgeber wussten die Audistädter durch eine konzentrierte Spielweise und ein aggressives Penaltykilling entgegenzutreten. Anders als noch in Spiel Zwei der Serie am vergangen Sonntag war dieses Mal jeder Akteur auf Seiten der Panther fest entschlossen, sich dem Erfolg des Teams mit allen verfügbaren Mitteln unterzuordnen. Selbst der von der DEL großzügig begnadigte Yannick Seidenberg fügte sich nahtlos in das Kollektiv ein, lieferte eine faire Partie ab.

Im zweiten Drittel schnürte die Truppe von Trainer Doug Mason ihre Gäste regelrecht in der eigenen Zone ein. Haie-Kapitän Dave McLlwain ließ in der 29. Spielminute einen zielgenauen Handgelenkschuss auf das Tor der Ingolstädter los. Diesen wusste Waite scheinbar mit Leichtigkeit zu entschärfen. Spätestens ab dieser Phase wurde der ehemalige NHL-Torhüter zum Turm in der Schlacht für seine Partei. Ciernik, Boos und viele andere Kölner Spieler scheiterten gleich reihenweise an ihm. Die Hintermannschaft der Panther unterstützte ihren Rückhalt dabei mit allen Kräften, warf sich furchtlos in die gefährlichen Schüsse ihres Kontrahenten und stemmte sich unter höchstem Einsatz gegen den drohenden Rückstand. Lediglich ein einziges Mal kamen die Ingolstädter zu einem Entlastungsangriff durch John Tripp, der ihnen sogleich einen Penalty bescherte. Der äußerst robuste Stürmer fand allerdings in Hauser seinen Meister.

Da es dem Deutschen Meister von 2002 auch im letzten regulären Spielabschnitt trotz zur Genüge vorhandenen Einschussmöglichkeiten nicht gelang, eine Entscheidung herbeizuführen, musste der Sieger des Spiels in der Verlängerung ermittelt werden. Die Overtime mutete wie ein Spiegelbild des zweiten Drittels an. Mit einem rauschenden Sturmlauf versuchten die Haie einmal mehr ihr Glück zu erzwingen. Längst hielt es keinen der in höchster Aufregung verharrenden Zuschauer mehr auf seinem Platz. Kurz vor Schluss der Verlängerung, als sich beim Großteil der Betrachter bereits der Eindruck manifestiert haben musste, dass dieser Teufelskerl im Ingolstädter Tor in diesem Leben wohl nicht mehr zu überwinden sei, erlöste Ivan Ciernik den Kölner Anhang. Irgendwie stocherte er die Scheibe zum 1:0 Endstand an Waite vorbei in die Maschen.

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14.12.2024 00:04 Uhr

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