Eishockey ist sein Leben
Bernd Haake wurde 73 Jahre
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Bernd Haake. Foto: EISHOCKEY.INFO.
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Am 14. Januar 1946, also vor 73 Jahren, wurde Bernd Haake in Ostwestfalen am Mittellandkanal geboren, ist auf Natureis groß geworden - aber der schnellste Mannschaftssport der Welt, jetzt auf Kunsteis, bestimmt immer noch seinen Lebensrhythmus.
Als Spieler beendete er im Alter von 27 Jahren seine aktive Laufbahn. Bei Gerhard Kießling machte der ehemalige Verteidiger seinen ersten Trainerschein und war dann noch zwei Jahre bei seinem Bremer Team als Spielertrainer tätig.
Der gebürtige Bielefelder hatte sich der Pionierarbeit verschrieben, obwohl er auch hier in deutschen Landen sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet hatte. Er arbeitete als Co-Trainer fünf Jahre für die Kölner Haie (1995 mit Bob Murdoch Deutscher Meister) und Iserlohn Roosters. 14 Jahre leitete er die Eishockeytalentschule des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) in Füssen, war fünf Jahre in der Eishockeydiaspora Spanien tätig, ging 1999 nach Bozen, trainierte das Team und wurde auf Anhieb italienischer Meister.
Fünf Jahre später führte er die Broncos aus Sterzing (zweite Liga Italiens) in das Oberhaus. In der Zwischenzeit gab es für den sich niemals ausruhenden Eishockeylehrer und -enthusiasten Haake immer neue Berufungen: nahezu überall ist sein Name in Verbindung mit Hockey - egal ob es sich um Eis oder Inlinehockey - ein Begriff. Ob Australien, Brasilien, Neuseeland, Spanien, Namibia, - überall hat Bernd Haake geholfen den (Eis-)hockeysport aufzubauen oder nach vorne zu bringen, indem er (Eis-)hockeyschulen aufbaute und Kurse abhielt! Bei Olympischen Spielen, bei Weltmeisterschaften - immer war und ist der Globetrotter ein gefragter (Fach-)Mann!
Unter Xaver Unsinn war der gelernte Sport- und Biologie Lehrer 1988 bei der Olympiade und vier Weltmeisterschaften dabei. Bei allen sechs in Deutschland stattgefundenen Weltmeisterschaften, als auch bei den Olympiaden 2006 & 2010 war er als Teamhost für Kanada bzw. die USA unterwegs.
Seit 2012 steht für ihn das Wohl des litauischen Eishockeys an erster Stelle. In September jenes Jahres übernahm er das Traineramt in Litauen und erweckte das Team aus einem Dornröschen-Schlaf. Mit der Hilfe von des Kanadiers und ehemaligen Bundestrainers (94-98) George Kingston -mit ihm und seiner Familie verbindet den Deutschen seit 1975 eine enge Freundschaft, als er in Calgary zwecks Eishockeystudien bei den Kingstons wohnte - vollbrachte Haake das kleine Wunder und führte sein Team im letzten Jahr bei der Heim-WM in Kaunas in die Division I, Group A - eine unter der Top Division!
Er hatte es im Vorfeld dieser WM auch verstanden, die beiden Aushängeschilder des litauischen Eishockeys, die beiden NHL-Veteranen Darius Kasparaitis (45 Jahre, 946 Spiele Islanders, Penguins, Rangers) und Dainius Zubrus (39, 1399, Flyers, Canadiens, Capitals, Devils), zu überzeugen, noch einmal die Schlittschuhe für ihr Heimatland zu schnüren. So ganz nebenbei coachte Bernd Haake auch noch die Vereinsmannschaft Energia Elektrenai, die er zu drei litauischen Meisterschaften führte!
So mancher würde sich mit nun 73 Jahren und so viel Erfahrung, Erfolgen und Aufbauarbeiten auf dem Buckel zurücklehnen und bei einem Gläschen Rotwein all das Vergangene Revue passieren lassen und eine Anekdote nach der anderen erzählen -davon hat er in seinem Eishockeyleben wahrlich genug erlebt.
Nicht aber der immer noch vor (Eishockey-)Energie strotzende Bernd Haake! Neben all seinen Aktivitäten war er beispielsweise Anfang Januar auch noch Chef hinter der Bande von Team Baltic (Litauen, Estland & Lettland) beim Minsk-Cup, der inoffiziellen "Oldtimer -Weltmeisterschaft"!
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