DEB-Team unterliegt Team Kanada in Krefeld
Sven Felski erzielt deutschen Ehrentreffer
Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat das Länderspiel am Mittwochabend gegen Rekord-Weltmeister Kanada im neuen Krefelder KönigPalast verloren. Trotz guter Leistung musste sich das DEB-Team mit 1:4 (0:1 1:0 0:3) geschlagen geben. Das Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte vor 7652 Zuschauern in der ausverkauften Halle der Berliner Sven Felski.
Im letzten Drittel konnte die DEB-Auswahl die bis dahin mutige Leistung nicht mehr halten. Die DEL-Profis Green, Leeb und Edgerton stellten mit ihren Treffern schließlich die 85. Niederlage der Deutschen im 112. Vergleich sicher.
Die junge deutsche Mannschaft, in der auch die Grygiel und Kink (Krefeld/Mannheim) zum Einsatz kamen, hatte den erfahreneren Kanadiern in der Schlussphase nichts mehr entgegen zu setzen.
Das Spiel der Nationalmannaschaft sah phasenweise nicht
schlecht aus, dennoch wartet auf Greg Poss noch viel
arbeit. Nicht nur, weil das Testspiel mit 1:4 an die
kanadische Auswahl ging, sondern für die Spieler ist das
Spiel in der Nationalmannschaft doch ein erheblicher
Unterschied zu ihrem Spiel in den Vereinen. In einigen
Szenen konnte man gut sehen, wie bemüht die Spieler
waren, das Konzept ihres Trainers umzusetzen. Dadurch
entstanden immer wieder kleiner Fehler, die die Kanadier
konsequent nutzten.
Greg Poss schonte Marco Sturm und Krefelds Lokalmatador
Robert Müller stand im Tor. Von Beginn an sah das Spiel
vor ausverkauftem Haus im Königspalast von Krefeld recht
ordentlich aus. Das deutsche Team konnte viel Druck
machen und erarbeitete sich doch viele gute Chancen.
Doch schon zu Beginn offenbarte sich das Problem, die
Chancenauswertung. Beste Chancen wurden leichtfertig
vergeben und wurden Beute von Corey Hirsch. "Wir hätten
schon im ersten Drittel 2:0 oder mehr führen müssen", so
der Bundestrainer. Es kam natürlich anders. Chris
Herperger konnte in der 9.Minute seinen Teamkollegen aus
Krefeld im zweiten Nachschuß zum 0:1 überraschen.
Kanadas Coach Marc Habscheid experimentierte zunächst
noch mit den Formationen, legte sich aber dann zum
2.Drittel fest und das Spiel der Gäste wurde
druckvoller. Jetzt bekam Robert Müller deutlich mehr zu
tun, wobei es aber weiterhin gute Chancen zum Ausgleich
gab. Die wohl zunächst Beste hatte Nikki Mondt, der
spielte aber lieber ab, statt selber zum Tor zu ziehen.
Gerade als sich die Kanadier ein Übergewicht erspielten
fiel der Ausgleich. den Schuß von Michael Bakos fälschte
Sven Felski in der 37.Minute unhaltbar für Hirsch zum
1:1 ab.
So gut wie das erste Drittel der deutschen
Nationalmannschaft war, so schlecht war dann aber das
Letzte. Viel wollte einfach nicht mehr gelingen. Anders
die Kanadier. In ihrem recht einfach gestricktem Spiel
zogen sie immer wieder gefährlich vor Müller und die
Führung wurde zu einer Frage der Zeit. Nürnbergs Mike
Green war es in der 45.Minute, der für das 1:2 sorgte.
Mit Glenn Metropolit war Green ständig ein Unruheherd
für die deutsche Hintermannschaft. Die Entscheidung dann
nur 3 Minuten später. Einen Patzer von Robert Müller
nutzte Devin Edgerton eiskalt zum 1:3 aus. Zu allem
Überfluss verletzte sich auch noch Rob Leask und musste
vorzeitig in die Kabine. Das 1:4 durch Leeb in der
57.Minute hatte bereits nur noch statistischen Wert.
Es wurde in dem Spiel deutlich, das die Arbeit von Greg
Poss schon etwas Fuß gefasst hat. Über weite Strecken
hatte man den Gegner immer wieder unter druck setzten
können, es offenbarte aber auch die Probleme. Zum Einen
der Abschluß vor dem Tor, es fehlt einfach ein "Knipser"
im Team und die Abstimmung in der Umstellung
Angriff-Verteidigung-Angriff, vor allem wenn der Gegner
Druck macht und die Kräfte nachlassen. Wer aber Greg
Poss kennt weiß, das er akribisch die Schwachstellen
untersuchen wird und daran mit voller Intensität
arbeiten wird, um diese in den Griff zu bekommen.
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