Auftaktniederlage für DEB-Team bei U20-WM
0:4 in Montreal gegen Kanada
Die deutsche U20-Nationalmannschaft hat ihr Auftaktspiel bei der 2015 IIHF U20 Eishockey Weltmeisterschaft verloren. Gegen Gastgeber und Mitfavorit „Team Canada“ unterlag die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) im traditionsreichen Bell Center von Montréal mit 0:4 (0:2, 0:0, 0:2).
Bundestrainer Pat Cortina schien bei der Wahl des Torwarts für das erste Turnierspiel den richtigen Riecher gehabt zu haben. Kevin Reich rechtfertigte das Vertrauen Cortinas von Beginn an mit einer glanzvollen Vorstellung. Der Schlussmann der Green Bay Gamblers entschärfte im ersten Abschnitt beste Gelegenheiten der Hausherren, war aber gegen die beiden Überzahltreffer der Kanadier durch Connor McDavid und Curtis Lazard machtlos. Deutschland wurde im Laufe des Drittels selbstsicherer und setzte durch Parker Tuomie und Frederik Tiffels Nadelstiche.
Im Mittelabschnitt erspielten sich die Kanadier erwartungsgemäß zunächst zwar ein optisches Übergewicht, die besseren Chancen allerdings hatte die in fortschreitender Spielzeit immer frecher wirkende U20-Auswahl. Fredrik Tiffels, Jonas Müller und Andreas Eder prüften Kanadas Keeper Eric Comrie gefährlich. Die beste Chance allerdings bot sich dem durchstartenden Marc Michaelis, der einen Alleingang nach Traumpass von Tim Bender nicht verwerten konnte.
Die Hoffnungen auf eine Überraschung aus Sicht der U20-Nationalmannschaft zerschlug sich spätestens nach dem 0:3 im letzten Durchgang. Max Domi hatte am kurzen Pfosten abgestaubt und Reich keine Chance gelassen. Den Schlusspunkt setzte Madison Bowey rund vier Minuten vor dem Ende.
Bundestrainer Pat Cortina: „Wir haben gegen das bessere Team verloren. Im ersten Abschnitt sind wir zu wenig gelaufen, dadurch haben wir den Gegner kommen lassen. Das ist gegen eine Topmannschaft wie Kanada natürlich gefährlich. Im zweiten Drittel sind wir besser geworden, konnten selber Druck erzeugen und uns Chancen im Powerplay herausspielen. Allerdings haben wir keinen Treffer gemacht, Kanada dagegen gleich drei. Wir müssen gegen die USA über 60 Minuten konstant spielen. Ich erwarte dann einen ähnlich starken Gegner wie zum Auftakt. Das wird erneut eine große Herausforderung für meine Mannschaft.“
Markus Eisenschmid (Kapitän/Medicine Hat Tigers): „Kanadas Forechecking war stark, sie haben ihr System sehr gut umgesetzt. Selber hatten wir Probleme, gefährlich vor deren Tor zu kommen, weil sie die Zone im Slot gut gedeckt haben. So mussten wir unser Glück immer wieder von Außen probieren. In der Folge konnten wir uns aber steigern. Es war insgesamt kein schlechter Auftakt, der Schritt war schon der richtige. Aber es geht hier nicht darum, gut zu verlieren, sondern um Siege. Daran müssen wir arbeiten.“
Kevin Reich (Green Bay Gamblers): “Wir können auf dem Start aufbauen, mehr aber auch nicht. Das erste Drittel haben wir etwas verschlafen. Wir wussten, dass Kanada ein Topteam ist. Das Tempo war sehr hoch. Am Ende ist uns ein wenig die Kraft ausgegangen. Die USA ist auch eine Spitzenmannschaft. Da müssen wir besser ins Spiel gehen und über 60 Minuten hundert Prozent geben.“
Deutschland: Reich (Sharipov) – Müller, Moser; Wiederer, Tiffels, Kahun – Bender, Wagner; Tuomie, Michaelis, Eisenschmid – Trinkberger, Wissmann; Filin, Kammerer, Eder – Saeftel, Kurz; Sturm, Schmidpeter, Pfohl
Tore: 1:0 (4:11) Connor McDavid (Josh Morrissey, Nic Petan - PP1), 2:0 (12:42) Curtis Lazard (Nic Petan, Connor McDavid - PP1), 3:0 (49:14) Max Domi (Sam Reinhart), 4:0 (55:44) Madison Bowey (Nic Petan, Connor McDavid - PP1)
Strafminuten: 18 – 22
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