3:4-Niederlage gegen Österreich
Niederlage wirft Bedenken auf
Vorausschauend auf die kommende Woche muss man nach dem Spiel in Iserlohn festhalten: "Das war einfach zu wenig!" Zwar sah sich Coach Uwe Krupp mit dem Team auf einem guten Weg, musste aber selber eingestehen: "Wir haben einfach reagiert, statt zu agieren." Etwas, was gegen die kommenden Gegner auf keinen Fall passieren darf, soll am Ende der Aufstieg in die A-Klasse stehen.
Das Team der Österreicher wirkte weiter, eingespielter. Nach der Vorbereitung in Wien und den müden Testspielen gegen Frankreich zeigte sich Jim Bonis Mannschaft frischer als die deutsche Mannschaft. Zwar ging diese durch Barta mit 1:0 in Führung, 10. Minute, danach bestimmte aber Team Austria weitestgehend das Geschehen.
Es dauerte allerdings bis zur 23. Minute, ehe unter Müllers Mithilfe Matthias Trattnig zum 1:1 traf. Nur knapp 60 Sekunden später war Petr Fical zur Stelle und konnte Prohaska zur erneuten Führung überwinden. Vom deutschen Team war dies offensiv das letzte Lebenszeichen für längere Zeit. Die Fehlpässe häuften sich, es passte wenig zusammen. Verteidiger Thomas Pfeffer brachte die Scheibe in der 29. Minute in Richtung Tor. Müller war ohne Sicht und es hieß 2:2. Es entstanden mit zunehmender Spielzeit immer wieder kleinere Auseinandersetzungen, die Linienrichter hatten alle Hände voll zu tun. David Schuller brachte Österreich erstmals in Führung. Beim Schuss vom Neu-Wiener Sean Selmser sah Müller erneut nicht gut aus, Schuller musste nur noch zum 2:3 in der 35. Minute abstauben. Kurz danach war für "Schulli" nach einem Stockstich gegen Renz das Spiel beendet.
Immer wieder setzten die Österreicher nach und die Paradereihe um Altmeister Dieter Kalt legte früh im letzten Drittel nach. Matthias Trattnig traf zum zweiten mal und erhöhte in der 44. Minute auf 2:4. Das Spiel nahm weiter Härte auf. "Es war gut zu sehen, wie wir die Dinge angegangen sind. In solchen Situationen sind in der DEL meist die Legionäre auf dem Eis. Wir haben danach deutlich besser gespielt", so Uwe Krupp nach dem Spiel. Er sprach damit die 50. Minute an. Da gerieten zunächst Philipp Lakos und Tomas Martinec aneinander und lieferten sich eine handfeste Prügelei. Als die Sache eigentlich geklärt war, ging es mit Toni Bader und Michael Stuart weiter. Beide Male waren die Kontrahenten kaum zu trennen. Alle vier mussten natürlich duschen, Lakos erhielt sogar eine Matchstrafe. Sicher ein Highlight für die 2.300 Zuschauer, das Spiel selber gab wenig her. Christoph Ullmann konnte noch zum 3:4 in der 57.Minute verkürzen, doch durch Undiszipliniertheiten musste man noch zwei weitere Strafen nehmen und hatte so keine Chance mehr auf den Ausgleich.
Beim Spiel in Essen werden dann die Berliner Spieler dabei sein. Felski, Gawlik, Ustorf, Busch und Hördler treffen am Donnerstag ein. Kreutzer und Sulzer werden weiter geschont. Mit Kathan hingegen plant Krupp nicht. Für ihn wird ein junger Spieler nachrücken. Im Tor dürfte Greiss gesetzt sein. Als Back-Up wird Müller mit nach Amiens reisen. Der letzte Test in Essen muss deutlich besser verlaufen. Schließlich bedarf es auch einer guten Portion Selbstvertrauen, um den Aufstieg zu schaffen und nur mit Niederlagen aus den letzten Spielen im Gepäck spielt es sich nicht so leicht, wie mit einem überzeugenden Sieg im Abschlusstest.
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